Diese Videobotschaft von Prinz Charles enthält ein pikantes Detail

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Es kommt nicht oft vor, dass ein Mitglied der britischen Königsfamilie eine Videokonferenz aus den privaten Räumlichkeiten hält. Für die Verkündung einer wichtigen Botschaft machte Prinz Charles vor Kurzem eine Ausnahme.

Zahlreiche Menschen verfolgten den Auftritt des Thronfolgers in der Hoffnung, einen seltenen Blick in seine Privatsphäre werfen zu können. Es dauerte nicht lange, bis aufmerksame Zuschauer ein interessantes Detail im Hintergrund des Videos wahrnahmen. Die unerwartete Entdeckung fand schnell ihren Weg in die sozialen Medien und löste dort eine Reihe unterschiedlicher Reaktionen aus.

Die Emotionen des Publikums schwankten zwischen Belustigung und Verwunderung. Es war der Beginn einer leidenschaftlichen Debatte zwischen Fans der königlichen Familie und Verschwörungstheoretikern.

1. Ein Blick in das königliche Büro

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Der Ort des Geschehens war das königliche Anwesen Birkhall in Aberdeenshire, Schottland. Es beläuft sich auf 210 Quadratkilometer und befindet sich, seit dem Tod von Königin Elisabeth I, im Besitz von Prinz Charles.

Das L-förmige Gebäude ist von einem Garten umgeben, der nahtlos in den angrenzenden Wald übergeht. Er ist gespickt von gepflegten Hecken, heimischen Sträuchern und bunten Blumenbeeten.

Im März 2020 zogen sich Prinz Charles und seine Frau Camilla, anlässlich der weltweiten Pandemie, freiwillig nach Birkhall zurück. Ein Büro im Inneren des Gebäudes ermöglicht dem Thronfolger die Fortführung seiner königlichen Pflichten. In diesem Raum führte er die Videokonferenz, deren Hintergrund das Internet in Aufregung versetzte.

2. Die Geschichte von Birkhall

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Birkhall wurde im Jahr 1715 erbaut und ging Mitte des 19. Jahrhunderts in den Besitz der britischen Königsfamilie über. Prinz Albert schenkte es seinem Sohn, der keine Verwendung für das Anwesen fand und es an Königin Viktoria abtrat. Fortan diente es als Unterkunft für die Bediensteten und die entfernten Verwandten der Herrscherin.

In den 30er Jahren fungierte es als Ferienhaus von Prinzessin Elisabeth, der heutigen Königin Elisabeth II, und ihrer Schwester Prinzessin Margarete. Nach der Krönung von König George VI im Jahr 1936 teilten sich die Schwestern das Sommerdomizil mit ihren Eltern.

Königin Elisabeth I nutzte Birkhall bis zu ihrem Tod im Jahr 2002 als Rückzugsort.

3. Mediale Aufmerksamkeit

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Der Zutritt zum königlichen Anwesen in Birkhall blieb der Öffentlichkeit verwehrt. Das abgelegene Grundstück ist für Touristen nicht zugänglich und nur handverlesene Medienvertreter erhielten im Laufe der Jahre die Erlaubnis, auf dem Gelände zu drehen.

Zum Kreis der Auserwählten gehörte die britische Zeitschrift Country Life. Im Rahmen eines Gastbeitrags erteilte Prinz Charles dem Magazin im Jahr 2013 eine Drehgenehmigung für Birkhall. In der Ausgabe sprach der Thronfolger über das Leben auf dem Land und die Pflege des königlichen Gartens.

Fünf Jahre später, anlässlich seines 70. Geburtstags, öffnete Prinz Charles die Türen seiner privaten Residenz für die Dokumentation „Prince, Son and Heir: Charles at 70„.

4. Ein interessanter Hintergrund

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Zur Enttäuschung neugieriger Leser beschränkten sich die Aufnahmen in der königlichen Ausgabe von Country Life auf den Garten des Anwesens. Die Dokumentation von 2018 gab einen tieferen Einblick in die Räumlichkeiten, dennoch blieb das private Büro von Prinz Charles tabu.

Die Videokonferenz gab Zuschauern erstmals die Möglichkeit, das Arbeitszimmer des Thronfolgers minutiös in Augenschein zu nehmen. Schon kurz nach Beginn der Übertragung tauschten sich die Menschen auf Twitter über die Dekoration des Büros aus. Ein Objekt im Hintergrund des Videos stach den Zuschauern ins Auge. Es war ein Bild, dessen Motiv zahlreiche Fragen aufwarf.

Versuchte Prinz Charles mit dem merkwürdigen Foto eine unterschwellige Botschaft zu senden?

5. Der Anlass

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Die Videobotschaft von Prinz Charles war der Eröffnung des NHS Nightingale Hospital gewidmet. Es dient der Unterbringung und Versorgung von Menschen, die sich mit COVID-19 angesteckt haben.

Das NHS Nightingale Hospital liegt im Osten von London. Die provisorische Versorgungsstätte mit Intensivstation hat eine Kapazität von 500 Betten, die bei Bedarf auf 4.000 erweitert werden kann. Es ist nach der britischen Krankenschwester und Reformerin Florence Nightingale benannt. Sie versorgte die Soldaten im Krimkrieg und gilt als Begründerin der modernen Krankenpflege.

Ziel der Videobotschaft von Prinz Charles war es, auf das temporäre Krankenhaus aufmerksam zu machen. Anlässlich der feierlichen Enthüllung des Eingangsschildes hielt der Thronfolger eine bewegende Rede.

6. Die Rede

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In seiner Ansprache dankte Prinz Charles allen, die am Bau des NHS Nightingale Hospital beteiligt waren. Er lobte die Ingenieure und Bauarbeiter für die schnelle Errichtung des Krankenhauses, die nur neun Tage in Anspruch nahm.

Im Verlauf seiner Rede bezeichnete er das Krankenhaus als Symbol der Hoffnung. Die reibungslose Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsministerium, dem Militär und den zahlreichen Sponsoren sei ein leuchtendes Beispiel für den Zusammenhalt in Groß-Britannien. Nicht zuletzt erwähnte er die Krankenschwestern, Ärzte, Techniker und Küchenmitarbeiter. Er bedankte sich für ihr Engagement und die gewissenhafte Versorgung der Patienten.

Während die Botschaft von Prinz Charles viele Zuschauer tief berührte, waren andere an einem Objekt im Hintergrund interessiert.

7. Die Silhouette

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Obwohl der Bereich hinter Prinz Charles auf einen kleinen Ausschnitt des Raumes begrenzt war, rückte er schnell in den Fokus.

Im Hintergrund befanden sich bunte Blumenbouquets und ein Piano, auf dem zahlreiche Fotos platziert waren. Die hohe Qualität der Übertragung erlaubte neugierigen Zuschauern einen detaillierten Blick auf die Bilder. Eines zeigte den jungen Prinzen mit seiner Schwester, Prinzessin Anne, während eines Urlaubs auf Malta in den 50er Jahren. Hinzu kamen Fotos von seiner Hochzeit mit Camilla und ein Porträt von Königin Elisabeth II.

Das Motiv eines Bilderrahmens sorgte bei den Zuschauern für Verwirrung. Es zeigte eine monochrome Silhouette und wirkte zwischen den anderen Fotos deplatziert.

8. Raum für Spekulationen

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Unmittelbar nach der Entdeckung des mysteriösen Bildes überfluteten die Zuschauer die sozialen Medien mit wilden Spekulation.

Auf Twitter äußerten einige die Vermutung, die Silhouette stehe für den verlorenen Zwillingsbruder von Prinz Charles. Die Anekdote geht auf die britische Sitcom „The Windsors“ zurück, die den geheimen Bruder spaßeshalber in einen Handlungsstrang einbaute. Andere Nutzer meldeten sich mit einer dunkleren Theorie zu Wort. Es sei der Beweis, dass Prinz Charles ein Vampir ist. Eine Verschwörungstheorie, die sich, seit Bekanntwerden der entfernten Verwandtschaft des britischen Thronfolgers mit dem rumänischen Herrscher Vlad, hartnäckig hält.

Es war nicht der erste Vorfall, bei dem ein Foto von einem Mitglied des Königshauses für Gesprächsstoff sorgte.

9. Parallelen zur Weihnachtsbotschaft

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Die Übertragung der jährlichen Weihnachtsbotschaft von Königin Elisabeth II ist für die britische Bevölkerung ein Pflichttermin. Ein pikantes Detail sorgte im Jahr 2019 für viel Gesprächsstoff.

In diesem Fall sorgte das Fehlen eines Bildes für negative Schlagzeilen. Den Schreibtisch der Königin zierten Fotos von Prinz William und seiner Frau Kate, Prinz Charles und Camilla sowie ein Porträt ihres Ehemannes Prinz Philip. Aufmerksamen Zuschauern fiel sofort auf, dass Prinz Harry und seine Frau Meghan auf den Familienfotos fehlten. Ein Jahr zuvor waren sie deutlich auf einem der Bilder zu erkennen.

Hatte Königin Elisabeth II das Foto absichtlich entfernt, um ihrem Enkelsohn ihren Unmut mitzuteilen?

10. Familiäre Angelegenheiten

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Im Jahr 2019 sorgten Prinz Harry und seine Frau Meghan für Trubel im britischen Königshaus. Nach der Geburt ihres Sohnes Archie verkündeten sie die Niederlegung ihrer königlichen Pflichten und ihren Umzug in die USA.

Die Entscheidung sorgte, Insidern zufolge, bei Königin Elisabeth II und Prinz Charles für Empörung. Die Königin gilt als traditionell und pflichtbewusst. Prinz Charles störte sich vor allem an der fehlenden Vorwarnung, durch die er und der Rest der Königsfamilie die Neuigkeiten über die Nachrichten erfuhren. Ohne eine offizielle Stellungnahme blieb der angebliche Familienstreit reine Spekulation.

Die Entfernung des Fotos von Prinz Harry und Meghan vom Schreibtisch der Königin empfanden viele Zuschauer als Bestätigung der Gerüchte.

11. Die Versöhnung

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Kenner des britischen Königshauses bezweifelten eine tiefergehende Bedeutung des fehlenden Fotos. Es symbolisiere vielmehr die Verschlankung der Monarchie und sei ein Ausdruck für die Respektierung der Entscheidung, die Prinz Harry und seine Frau getroffen haben.

Die Versöhnung schien besiegelt, als sich das britische Königshaus offiziell zur Situation äußerte. Die Königin ließ verlauten, dass sie sich eine andere Entscheidung von Prinz Harry gewünscht hätte. Für sein neues Leben in den USA wünschte sie ihm abschließend alles Gute.

Nach anfänglicher Wut schien sich auch Prinz Charles beruhigt zu haben. Laut internen Quellen habe er es sich zum Ziel gemacht, ein fester Bestandteil im Leben seines Enkelkindes Archie zu bleiben.

12. Erklärungsversuche

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Im Gegensatz zum fehlenden Foto in der Weihnachtsansprache der Königin, nahmen die Briten die mysteriöse Silhouette in der Videobotschaft mit Humor.

Das Motiv stehe für Prinz Charles als ewigen Thronfolger, der auf ewig in dem Rahmen gefangen sei. Manch ein Twitter-Nutzer betrachtete die Angelegenheit nüchtern. Prinz Charles habe vergessen, ein Bild in den Rahmen zu tun. Andere vermuteten es handle sich um eine Kinderzeichnung, die das Video nicht richtig abbilden konnte.

Einige Nutzer griffen zu Photoshop und machten es sich zur Aufgabe, den Bilderrahmen mit einem Motiv zu füllen. Für die leere Silhouette musste wahlweise Prinz Philip oder der britische Schauspieler Tom Baker herhalten.

13. Eine ungeklärte Frage

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Die Silhouette überschattete die Rede zur Eröffnung des NHS Nightingale Hospital. Befeuert durch den typischen britischen Humor war es für einige Zeit das vorherrschende Thema auf Twitter.

Ob das Bild im Hintergrund des Videos eine tiefere Bedeutung hat und Prinz Charles es gezielt platzierte, wird möglicherweise nie abschließend geklärt werden. Fest steht, dass es den britischen Zuschauern eine Vorlage für einen stundenlangen, humorvollen Austausch in den sozialen Medien lieferte. Es vereinte Verschwörungstheoretiker, Komiker und Fans des Königshauses.

Am Ende hat die eigentliche Botschaft des Videos, in schweren Zeiten näher zusammenzutreten und sich auf das Positive zu konzentrieren, auf Umwegen ihre Zuhörer erreicht.