Die tödlichste Katze der Welt

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Auf den ersten Blick wirkt sie niedlich und harmlos – doch der Schein trügt. Die Schwarzfußkatze, eine der kleinsten Wildkatzen der Welt, gehört zu den erfolgreichsten Jägern des gesamten Tierreichs. In ihrem natürlichen Lebensraum in Afrika sorgt sie mit ihrer Effizienz für Erstaunen bei Forschenden.

Trotz ihrer geringen Größe ist sie in der Lage, innerhalb weniger Stunden mehr Beute zu machen als viele ihrer größeren Verwandten in Tagen. BBC-Dokumentationen machten die scheue Katze international bekannt, doch viele Details über ihr Leben sind bis heute wenig verbreitet. Zeit, den kleinen Killer auf vier Pfoten einmal genauer kennenzulernen.

1. Die tödlichste Katze der Welt

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Ihr Ruf eilt ihr voraus: Die Schwarzfußkatze wird oft als „tödlichste Katze der Welt“ bezeichnet. Klingt übertrieben? Tatsächlich ist ihre Jagdquote beeindruckend.

Trotz ihres geringen Körpergewichts von maximal zweieinhalb Kilo erlegt sie mehr Beute als jede andere Katze weltweit. Dabei bleibt sie für den Menschen völlig ungefährlich. Ihre Fähigkeiten als Jägerin machen sie zu einem Paradebeispiel dafür, dass Größe nicht alles ist. Klein, aber effizient – und brandgefährlich für ihre Beute.

2. So sieht der Mini-Jäger aus

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Die Schwarzfußkatze erinnert optisch an eine getigerte Hauskatze, ist aber deutlich kleiner. Mit ihren großen Ohren, Kulleraugen und dem getupften Fell wirkt sie fast harmlos.

Typisch ist ihr niedriges Gewicht und die kurze Körperlänge von maximal 45 Zentimetern. Weibliche Tiere sind oft kleiner als männliche. Die dunklen Muster helfen ihr, in der nächtlichen Savanne unentdeckt zu bleiben. Ihren Namen verdankt sie den schwarzen Ballen und Unterseiten der Pfoten, die ihr lautloses Anschleichen erleichtern.

3. Lebensraum in Afrika

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Schwarzfußkatzen leben ausschließlich im südlichen Afrika – hauptsächlich in Namibia, Südafrika und Botswana. Dort bewohnen sie trockene Savannen und Halbwüsten.

Sie gelten als extrem scheu und meiden menschliche Nähe. Tagsüber verbergen sie sich in verlassenen Bauen, Erdspalten oder Termitenhügeln. Aufgrund ihrer speziellen Ansprüche sind sie in europäischen Zoos nicht mehr vertreten, da eine Stoffwechselkrankheit zum Aussterben der Zootiere führte. In freier Wildbahn jedoch sind sie noch aktiv – wenn auch selten gesehen.

4. Eine bedrohte Art

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Seit über 20 Jahren gilt die Schwarzfußkatze als gefährdet. Ihr Lebensraum wird durch Landwirtschaft und Klimawandel zunehmend eingeschränkt.

Auch Straßenverkehr und Beutemangel setzen ihr zu. Die Population ist schwer zu schätzen, weil sie so versteckt lebt. Schutzprogramme sind selten, obwohl ihre Rolle im Ökosystem als wichtige Schädlingsjägerin anerkannt ist. Experten fordern mehr Aufmerksamkeit für die Art, die zu den am wenigsten erforschten Wildkatzen der Welt gehört – und deren Aussterben still geschehen könnte.

5. Jagd mit Rekordquote

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Was diese Katze so besonders macht: Ihre Jagdquote ist rekordverdächtig. Etwa 60 Prozent ihrer Angriffe sind erfolgreich. Das ist mehr als bei jeder anderen Katzenart.

Die Schwarzfußkatze jagt alle 30 bis 50 Minuten, meist Kleinnager, Vögel oder Insekten. Sogar Tiere in Huhn- oder Hasengröße sind nicht vor ihr sicher. Laut BBC-Doku fängt sie in einer einzigen Nacht mehr Beute als ein Leopard in einem halben Jahr – auch wenn die Größen der Beute stark variieren.

6. Meisterin der Tarnung

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Tagsüber schläft die Schwarzfußkatze in selbst erweiterten Höhlen oder alten Tierbauten. Dort gräbt sie mit den Pfoten, um sich einen sicheren Rückzugsort zu schaffen.

Gelegentlich nutzt sie auch verlassene Termitenhügel, was ihr den Spitznamen „Ameisentiger“ eingebracht hat. Ihr Lebensstil macht es Forschenden schwer, sie zu beobachten. Nur durch nächtliche Aufnahmen konnte man mehr über ihr Verhalten erfahren. Sie zählt zu den unsichtbarsten Jägerinnen Afrikas.

7. Kilometerfresser auf Beutezug

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Trotz ihrer Größe legen Schwarzfußkatzen auf der Suche nach Nahrung enorme Distanzen zurück – bis zu 30 Kilometer in einer Nacht sind möglich.

Ihr Energiebedarf ist hoch, deshalb fressen sie rund 20 Prozent ihres Körpergewichts pro Nacht. Wasser trinken sie kaum – die Flüssigkeit aus ihrer Beute reicht aus. Ihre Ausdauer und Effizienz sind bemerkenswert, zumal sie dabei völlig allein unterwegs sind. Ein Beweis dafür, wie gut angepasst diese Katze an ihre Umgebung ist.

8. BBC machte sie bekannt

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Die BBC-Dokumentation über ein Weibchen mit Jungtier machte die Schwarzfußkatze erstmals einem breiten Publikum bekannt. Die nächtlichen Jagdszenen beeindruckten weltweit.

Die Bilder zeigten, wie die Katze trotz Dunkelheit und Gefahren zielstrebig und erfolgreich jagt. Viele Zuschauer waren überrascht, wie wenig bekannt diese Art trotz ihrer Besonderheiten ist. Die Doku trug dazu bei, das Bewusstsein für eine der faszinierendsten Katzen der Welt zu schärfen – und ihren Schutz wieder ins Gespräch zu bringen.

Interessant: Wie viele Knochen hat ein Baby im Vergleich zu einem Erwachsenen?

Babys werden mit etwa 300 Knochen geboren, während Erwachsene nur 206 Knochen haben. Viele der Knochen eines Babys verschmelzen im Laufe der Zeit zu größeren, stabileren Strukturen. Dieser Prozess beginnt kurz nach der Geburt und setzt sich bis ins junge Erwachsenenalter fort. Das Verschmelzen der Knochen hilft dabei, den Körper zu stabilisieren und die Belastbarkeit zu erhöhen, was besonders wichtig ist, wenn Kinder wachsen und sich körperlich entwickeln.