Der traurige Grund, aus dem eine Katze junge Hundewelpen entführte

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Hunde und Katzen sind die zwei beliebtesten Haustiere der Welt. Sie werden von ihren Besitzern aus unterschiedlichen Gründen geschätzt.

Der Hund gilt als bester Freund des Menschen. Er benötigt viel Aufmerksamkeit und häufige Spaziergänge. Katzen sind das genaue Gegenteil. Sie sind eigenständige Tiere, die dem Menschen außer Fressen und frischem Wasser nicht viel abverlangen. Diese Autonomie spiegelt sich in ihrem Eigensinn wider. Untereinander verstehen sich Hund und Katze schlecht.

Als Miss Kitty, eine Samtpfote in den USA, junge Hundewelpen stiehlt befürchten Beobachter das Schlimmste. Was ist die Ursache für das Verhalten der Katze und was hat sie mit den hilflosen Geschöpfen vor?

1. Wie Hund und Katz

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Anderen Arten zu misstrauen, ist typisch im Tierreich. Diese Verhaltensweise stammt aus der Zeit der Evolution, in der zahlreiche Fressfeinde lauerten.

Im Fall von Hunden und Katzen wird dieser natürliche Instinkt durch die gegensätzliche Körpersprache verstärkt. Der wedelnde Schwanz eines Hundes drückt Freude aus. Eine Katze nutzt diese Geste, um Nervosität oder Angespanntheit zu signalisieren. Um Zuneigung zum Ausdruck zu bringen, fixiert sie ihr Gegenüber mit den Augen. Ein Verhalten, dass Hunde als Drohgebärde empfinden. Nicht zuletzt wirkt das freundliche Schnurren der Miezekatzen wie aggressives Knurren auf die bellenden Vierbeiner.

Harmonischer verhält es sich mit Hunden und Katzen, die gemeinsam aufgewachsen sind.

2. Die vierbeinige Hauptdarstellerin

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Eine Wohnwagensiedlung im US-Bundesstaat South Carolina ist die Heimat der schneeweißen Katze Miss Kitty.

Die Gegend besteht aus einer eng verstrickten Gemeinde. Die Hunde und Katzen der vielen Haustierbesitzer dürfen frei herumlaufen. Während Herrchen und Frauchen auf der Veranda sitzen oder mit den Kindern Zeit auf dem Spielplatz verbringen, erkunden die Vierbeiner die Nachbarschaft. Unter den frei laufenden Haustieren befand sich Miss Kitty, die mit ihrem hellen und gepflegten Fell nicht zu übersehen war.

Wie für Katzen üblich folgte sie einem präzise getakteten Tagesablauf. Die Anwohner der Siedlung waren erstaunt, als sie diesen eines Tages durchbrach und sich auf eine geheime Mission begab.

3. Rätselhaftes Verhalten

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Für die Nachbarn der Wohnwagensiedlung war die herumstreifende Miss Kitty ein vertrauter Anblick. Eines Tages verhielt sich die Katzendame äußerst verdächtig.

Sie ging an einer bestimmten Stelle mehrmals auf und ab, während sie sich nervös umschaute. Die Anwohner schrieben das merkwürdige Verhalten von Miss Kitty zunächst dem typischen Eigensinn von Katzen zu. Als einer von ihnen ein Fellknäuel im Maul der Katze entdeckte, wich die anfängliche Verwunderung großer Sorge. Bei näherer Betrachtung entdeckten sie, dass Miss Kitty einen neugeborenen Hund in ihrem Maul trug.

Angesichts der natürlichen Feindschaft zwischen Hunden und Katzen war der Anblick des hilflosen Welpen zwischen ihren scharfen Zähnen ein Schock für die Nachbarn.

4. Ratlosigkeit

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Miss Kitty war in der Nachbarschaft als zutrauliche und neugierige Katze bekannt. Sie suchte den Kontakt zu Menschen und gesellte sich zu ihnen auf die Veranda oder genoss ihre Streicheleinheiten.

Trotz ihres sanften Gemüts sorgten sich die Anwohner um die verschleppten Welpen und informierten die Besitzer. Diese waren erstaunt über die mysteriöse Verhaltensweise ihrer Katze. Miss Kitty war nicht mit Hunden aufgewachsen und begegnete ihnen nur auf ihren Ausflügen. Es gab keine schlüssige Antwort auf die Frage, was sie mit den jungen Hunden vorhatte.

Die Besitzer von Miss Kitty vermuteten, dass ein furchtbares Erlebnis ihrer Katze die Ursache für ihr merkwürdiges Verhalten sein könnte.

5. Ein Rendezvous mit Folgen

Das traurige Ereignis, auf das die Besitzer der Katzendame anspielten, war nicht lange her.

Auf ihren Ausflügen fiel die Katze mit ihrem weißen Fell nicht nur den Menschen in der Nachbarschaft, sondern auch den Katern in der Gegend auf. Eines dieser Treffen blieb nicht ohne Folgen. Katzen sieht man die Trächtigkeit in der Anfangsphase nicht an und ihre Besitzer waren entsprechend überrascht, als Miss Kitty eines Tages ihren Schwangerschaftsbauch präsentierte.

Es dauerte nicht lange und sie verlor ihren Appetit. In Kombination mit ihrer sinkenden Körpertemperatur war das ein sicheres Zeichen für eine anstehende Geburt. Was die Besitzer anschließend berichteten, wühlte die besorgten Nachbarn auf.

6. Ein traumatisches Erlebnis

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Die Entbindung von Miss Kitty schien zunächst ohne Komplikationen zu verlaufen. Sie hatte sich einen sicheren Ort im Wohnmobil ihrer Besitzer gesucht und die ersten Wehen überstanden.

Stunden vergingen, bevor mehrere Kätzchen das Licht der Welt erblickten. Die Euphorie über die Geburt verschwand schnell. Tragischerweise überlebte keines der Neugeborenen die ersten Stunden. Die Besitzer waren bestürzt und brachten die verstorbenen Kätzchen zum lokalen Veterinär, um die Todesursache festzustellen. Die Untersuchung lieferte keine eindeutige Diagnose. Vorfälle dieser Art sind bei Katzen, die zum ersten Mal Junge bekommen, ungewöhnlich aber nicht ausgeschlossen.

Die trauernde Katzenmama suchte nach diesem Erlebnis vermehrt den Weg nach draußen.

7. Ein schicksalhafter Fund

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Auf einer ihrer Erkundungstouren in den Tagen nach dem furchtbaren Ereignis entdeckte Miss Kitty die Welpen der Nachbarhündin. Sie war zur selben Zeit trächtig und brachte ihre Jungen zeitgleich mit ihr zur Welt.

Die Hündin aus der Nachbarschaft war ein schwarzer Cocker Spaniel namens Smoochie. Ihre Geburt verlief problemlos und brachte einen Wurf gesunder Welpen hervor. Während ihre Besitzer sich über den Familienzuwachs freuten, schien sich Smoochie nicht in ihre neue Rolle als Hundemama einzufinden. Sie säuberte ihre Welpen nicht und wirkte desinteressiert.

Vor ihrer Schwangerschaft war die junge Hündin bei den Nachbarn als berüchtigter Wildfang bekannt. Die Geburt ihrer Welpen änderte nichts an ihrem ungestümen Temperament.

8. Eine sichere Unterkunft

Die Neugier der engagierten Anwohner war geweckt und die Verbindung zwischen Miss Kitty und den Welpen gefunden. Sie rätselten, mit welchem Ziel die Katzendame die jungen Hunde stahl.

Ihr Plan führte die Samtpfote vom Haus der Hündin über einen Gehweg bis hin zu einem verlassenen Wohnmobil. Einen Welpen nach dem anderen trug sie an den geheimen Ort. Bei der Durchführung ihres Plans ließ sie sich von den zahlreichen Beobachtern nicht stören. Während Smoochie die Entführung ihrer Jungen nicht wahrzunehmen schien, wunderten sich ihre Besitzer über das Verschwinden der neuen Familienmitglieder.

Nachbarn informierten sie über die vierbeinige Diebin. Im verlassenen Wohnmobil ertappten sie Miss Kitty auf frischer Tat.

9. Mutterinstinkt

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Erleichterung machte sich breit, als die Anwohner die Welpen unverletzt vorfanden. In einer Ecke des leer stehenden Wohnwagens umringten mehrere schwarze Fellknäuel die schneeweiße Miss Kitty.

Schnell war klar, dass die Katzendame die Mutterrolle für die Welpen übernahm. Von Hundemama Smoochie verstoßen, wimmerten die jungen Hunde pausenlos. Eine ihrer Ausflüge musste Miss Kitty an dem Haus mit den Neugeborenen vorbeigeführt haben. Ihr Jaulen weckte ihren Mutterinstinkt, der über das natürliche Misstrauen gegenüber Hunden siegte.

Sie spürte, dass die Welpen von ihrer Mama nicht ausreichend umsorgt werden und verschleppte sie an einen sicheren Ort. Dort spendete sie ihnen Wärme, säugte sie und putzte sie gewissenhaft.

10. Ungleiche Paare

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Das Phänomen ist in der Natur nicht ungewöhnlich. Die meisten Spezies empfinden Junge nicht als Bedrohung und legen ihre natürliche Abwehrhaltung ihnen gegenüber ab. Ein Verhalten, das bei Katzen regelmäßig beobachtet wird.

Tierheime und Züchter nutzen den Mutterinstinkt regelmäßig. Katzen, die ihre Jungen verloren haben oder keine bekommen können, werden mit der Versorgung fremder Würfe beauftragt. Von diesem Arrangement profitieren beide Seiten. Die Katzenmama wird von ihrer Trauer abgelenkt und die verstoßenen oder verwaisten Kätzchen werden liebevoll umsorgt.

Erstaunlicherweise funktioniert das Konzept, wie im Fall von Miss Kitty, mit unterschiedlichen Tierarten. Es gibt Katzen, die kleine Entlein und Küken erfolgreich aufziehen.

11. Ein glückliches Ende

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Die Beobachter waren gerührt von Miss Kittys sanften Umgang mit den Welpen und sahen keinen Grund, die Katzenmama von ihren Adoptivkindern zu trennen. Hundemama Smoochie zeigte kein Interesse am Wohlergehen ihrer Jungen und schien zufrieden mit der Situation.

Durch die intensive Pflege wuchsen die fünf Welpen zu gesunden Hunden heran. Nach wenigen Wochen waren die kleinen Cocker Spaniel bereit für ein neues Zuhause. Jeder von ihnen zog zu einer liebevollen Familie. Die Besitzer der Katzendame waren zunächst besorgt, dass ihr geliebtes Haustier durch den Abschied erneut in Trauer verfällt.

Die Sorge erwies sich als unbegründet. Ihr Instinkt signalisierte Miss Kitty, dass ihre Arbeit getan war.