Wenn Arbeit oder Treffen mit Freunden rufen, müssen Katzenhalter*innen ihre Vierbeiner manchmal alleine lassen. Doch wie lange ist das wirklich vertretbar? Obwohl viele ihre Katzen am liebsten ständig bei sich hätten, erfordern Verpflichtungen oft Abwesenheit. „Katzen, die bei Menschen leben, müssen wohl oder übel lernen, damit umzugehen, auch mal alleine gelassen zu werden.“
Doch wann wird Einsamkeit problematisch? Besonders tagsüber erleben viele Katzen Phasen der Isolation, die sich auf ihr Wohlbefinden auswirken können. Es gilt, die richtige Balance zu finden, um der Katze genügend Gesellschaft zu bieten und ihre Bedürfnisse zu respektieren.
1. Auch Katzen fühlen sich manchmal einsam
Während es bekannt ist, dass Hunde oft eine große Szene machen, wenn ihre Besitzer*innen das Haus verlassen, stellt sich die Frage: Können Katzen ebenfalls „Trennungsangst“ empfinden? Eine kürzlich im PLOS ONE-Journal veröffentlichte Studie bestätigt: „Ja.“ Katzen gelten als soziale Wesen und können unter der Abwesenheit ihrer Halter*innen leiden.
Wenn sie häufig oder lange alleine bleiben, können sich Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die auf Einsamkeit hinweisen. Bestimmte Muster sind dabei typisch: Einige Katzen reagieren mit Unsauberkeit, übermäßigem Miauen oder sogar zerstörerischem Verhalten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass auch Katzen emotionale Bindungen eingehen und Einsamkeit nicht einfach wegstecken. Ihre sozialen Bedürfnisse sollten daher ernst genommen werden.
2. Katzen signalisieren ihre Einsamkeit durch Verhalten
Die Leiter*innen einer aktuellen Studie befragten über 100 Katzenhalter*innen zu den Verhaltensweisen ihrer Tiere. Das Ergebnis ist alarmierend: „Jede 10. Katze zeigte Verhaltensauffälligkeiten!“ Als Hauptursache vermuten die Tiermediziner*innen Einsamkeit oder die Angst vor Trennung von ihren Besitzer*innen. Besonders häufig zeigten sich Symptome wie fehlende Spiellust oder Apathie, bei der Katzen ohne Antrieb einfach in der Wohnung liegen.
Zudem wurde beobachtet, dass einige Katzen eine verstärkte Kommunikation entwickeln. Ähnlich wie Hunde bellen, beginnen betroffene Katzen auffällig häufig zu miauen, was als Versuch der Kontaktaufnahme gedeutet wird. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, auch den sozialen Bedürfnissen von Katzen ausreichend Beachtung zu schenken.
3. Einsamkeit beeinflusst unsere Vierbeiner stark
Die Studie zeigt, dass selbst stubenreine Katzen, die an das Katzenklo gewöhnt sind, plötzlich unsauber werden und gelernte Regeln ignorieren können. Ein weiteres auffälliges Verhalten ist zerstörerische Wut: Obwohl Krallenwetzen ein natürliches Bedürfnis ist, richten manche Katzen gezielt Chaos an oder zerstören Gegenstände – oft ohne praktischen Nutzen für ihre Krallen.
Auch übermäßiges Miauen oder ungewöhnliches Verhalten wie Verstecken sind häufige Anzeichen von Unwohlsein. Dieses Verhalten kann ein klares Anzeichen für Stress infolge von Einsamkeit sein. Einsamkeit belastet Katzen nicht nur emotional, sondern wirkt sich auch deutlich auf ihr Verhalten aus. Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig eine stressfreie Umgebung und regelmäßige Zuwendung für das Wohlbefinden von Katzen sind, um derartige Auffälligkeiten zu vermeiden.
4. So lange kann die Katze allein bleiben
Die Antwort hängt stark von der Lebenssituation deiner Katze ab. Grundsätzlich gilt: „Deine Katze sollte niemals mehr als 48 Stunden am Stück alleine gelassen werden.“ Besonders junge, gebrechliche oder neu eingezogene Katzen benötigen mehr Aufmerksamkeit und sollten nicht zu lange ohne Betreuung sein. Diese Tiere brauchen häufiger Ansprache und Fürsorge als andere ihrer Artgenossen.
Wohnungskatzen sind zudem stärker auf angemessene Beschäftigung angewiesen, da sie sich im Gegensatz zu Freigängern nicht selbstständig draußen beschäftigen können. Freigänger haben die Möglichkeit, ihre Umgebung zu erkunden und sich so eigenständig zu beschäftigen. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse deiner Katze zu berücksichtigen, um ihr Wohlbefinden zu sichern und Stress durch Einsamkeit zu vermeiden.
5. Keine Katze ist gleich
Letztendlich kennst du deine Katze am besten und kannst einschätzen, wie sie charakterlich tickt. Manche Katzen benötigen mehr Schlaf und können daher länger ohne Aufsicht auskommen, während andere stärker auf Gesellschaft angewiesen sind. Es gibt Stubentiger, die allgemein besser mit dem Alleinsein klarkommen als andere. Besonders Katzen, die mit Artgenossen zusammenleben, können in der Regel länger allein bleiben.
Sie beschäftigen sich gegenseitig, spielen und kuscheln miteinander, was die Abwesenheit ihrer Halter*innen ausgleicht. Dennoch ist es wichtig, die Bedürfnisse jeder Katze individuell zu beachten, um ihr Wohlbefinden zu sichern. Mit der richtigen Balance aus Aufmerksamkeit, Beschäftigung und Ruhezeiten lässt sich der Alltag optimal auf die Bedürfnisse deiner Katze anpassen.
6. So verkürzt du die Wartezeit deiner Katze
Ein ungeschriebenes Gesetz der Katzenwelt lautet: „Katzen lieben Kartons.“ Stellst du deinem Vierbeiner einen Karton ins Zimmer, gefüllt mit raschelndem Papier und einer Spielzeugmaus, ist deine Mieze bestens beschäftigt. Doch nicht nur Spielzeug erleichtert es Katzen, allein zu sein – auch Klettermöglichkeiten spielen eine wichtige Rolle.
Ob ein ausgeklügelter Kratzbaum oder die Option, auf Schränke zu klettern und sich in Schubladen zu verstecken: Katzen lieben es, auf Entdeckungstour zu gehen. Ebenso wichtig ist ein Fensterplatz, denn Katzen beobachten gerne, was draußen passiert. Richte den Platz mit einem Körbchen oder einer weichen Decke ein, damit sich dein Liebling auch hier wohlfühlt. Mit diesen kleinen Maßnahmen verkürzt du die Wartezeit für deine Katze erheblich.
7. Das wird deine Katze dir danken
Wenn es räumlich und finanziell möglich ist, könnte es eine gute Idee sein, eine zweite Katze zu adoptieren. So hat deine Mieze immer einen Spielgefährten und bleibt während deiner Abwesenheit besser beschäftigt. Doch Vorsicht: Das klappt nur, wenn deine Katze offen für neue Mitbewohner ist. Andernfalls kann es schnell zu Konflikten kommen, da manche Katzen andere Artgenossen nicht tolerieren.
Auch mögliche „Unfälle“ durch ungewollten Nachwuchs sollten vermieden werden, falls die Tiere unterschiedlichen Geschlechts sind und nicht vorgesorgt wurde. Planst du, eine zusätzliche Fellnase ins Haus zu holen, ist es wichtig, genug Zeit für die Eingewöhnung einzuplanen, damit sich beide Katzen aneinander gewöhnen können und sich ein harmonisches Zusammenleben entwickelt.
8. So wird deine Katze zum Freigänger
Dieser Tipp passt nicht für jede Katze, da Charakter und Wohnumgebung entscheidend sind. Wie gut interagiert dein Stubentiger mit der Außenwelt? Und ist dein Wohnort sicher genug für Freigang? Wenn die Bedingungen stimmen und du beispielsweise einen Balkon oder eine Erdgeschosswohnung hast, könnte eine Katzenklappe eine großartige Lösung sein. Sie ermöglicht deinem Vierbeiner, selbstständig an die frische Luft zu gehen.
Allerdings benötigt dein Stubentiger möglicherweise etwas Zeit und Training, um sich daran zu gewöhnen. Geduld und positive Verstärkung helfen dabei enorm. „Katzen können unglaublich dankbare Tiere sein, sie werden es dir zeigen, wenn es ihnen gut geht!“ Mit Freigang schenkst du deiner Katze mehr Freiheit und neue spannende Entdeckungsmöglichkeiten.
9. Zusätzliche Bezugspersonen
Es kann deiner Katze helfen, wenn sie mit mehr Menschen als nur mit dir vertraut ist. Bist du einmal verreist oder längere Zeit abwesend, bist du oft darauf angewiesen, dass jemand anderes sich um deinen Stubentiger kümmert. Für die Katze ist es dabei viel weniger stressig, wenn diese Person bereits ein vertrautes Gesicht ist und nicht völlig fremd wirkt.
Je vertrauter deine Katze mit der Bezugsperson ist, desto angenehmer wird die Situation für sie. Falls du häufig unterwegs bist, kann es sich lohnen, regelmäßig jemanden einzubinden, der kurz nach deiner Katze sieht. Ob Familienangehörige, Freundinnen oder Nachbarinnen: Viele freuen sich, Zeit mit deinem Vierbeiner zu verbringen und ihm zusätzliche Aufmerksamkeit zu schenken.
10. Fazit: Einsamkeit vermeiden, Wohlbefinden fördern
Katzen sind soziale Wesen und können unter Einsamkeit leiden, wenn ihre Halter*innen längere Zeit abwesend sind. „Katzen, die bei Menschen leben, müssen wohl oder übel lernen, damit umzugehen, auch mal alleine gelassen zu werden.“ Doch häufige Isolation kann Verhaltensauffälligkeiten wie übermäßiges Miauen, Apathie oder sogar Zerstörungswut auslösen.
Mit ausreichender Beschäftigung, einem Fensterplatz und Klettermöglichkeiten lässt sich die Zeit allein angenehmer gestalten. Auch eine zweite Katze oder vertraute Bezugspersonen können helfen, das Wohlbefinden der Mieze zu sichern. „Katzen können unglaublich dankbare Tiere sein, sie werden es dir zeigen, wenn es ihnen gut geht!“ Jede Katze ist individuell – entscheidend ist, ihre Bedürfnisse zu erkennen und für ein harmonisches Zusammenleben zu sorgen.