Das außergewöhnliche Leben des Freddie Mercury

Bild: Imago / Leemage

Einige Musikliebhaber wünschen sich wohl auch heute noch Freddie Mercury mit seiner unfassbar talentierten und experimentierfreudigen Band „Queen“ einmal live gesehen zu haben. Vor allem die jüngeren Generationen hatten gar keine Chance dazu, da die Band inklusive Mercury nur in den 70er und 80er Jahren auftrat

Doch all jene, die ein Konzert der Band erleben durften, sind derselben Meinung: Diese Männer waren wahre Pioniere in der Musikbranche und schufen durch ihren Mut und ihre Kreativität einige der besten Musikstücke der Geschichte. Zudem waren die Live-Auftritte atemberaubend und zu der damaligen Zeit auf höchstem Niveau.
Nachfolgend werden spannende Fakten über Freddie Mercury vorgestellt, die wahrscheinlich nur wenige kennen.

1. Der schüchterne Immigrant

Bild: Imago / Belga

Mercury wirkte auf der Bühne stets wie ein extrovertierter und draufgängerischer Performer, doch in seinem Privatleben waren die Saiten anders gestimmt. Es ist schwer zu glauben, doch tatsächlich war er ein sehr schüchterner und sogar verschlossener Mann.

Nachdem er mit seiner Familie aus Sansibar nach England kam, hatte er natürlich kaum Freunde, mit denen er sich über sein Privatleben austauschen konnte. Erst studierte er Kunst in London, später auch Design an einem renommierten College. Die Einflüsse dieser beiden Studien baute er in späterer Folge wohl auch maßgebend in seine Musik und die Songtexte ein, denn vor allem als künstlerisch kann man Queens Musik beschreiben.

2. Er wollte hoch hinaus

Bild: Imago / ZUMA Press

Nachdem Freddie Mercury bereits in einigen Bands wie beispielsweise „Ibex“ oder „Smile“ gesungen hatte, und mit diesen kleinere Konzerte gab, schlossen sich der Gitarrist Brian May und der Schlagzeuger Roger Taylor mit Mercury zusammen. Die drei Männer hatten zuvor schon in der Band „Smile“ zusammen gespielt, doch nun entstand im Jahre 1970 endlich „Queen“.

Bekannte von Mercury waren sehr überrascht, als sie ihn auf Auftritten sahen. Denn der sonst so zurückhaltende Freddie wurde nun schnell zu einem Star auf der Bühne, der jegliche Schüchternheit und jeglichen Scham sofort fallen ließ. Es wurde zu einem seiner Markenzeichen, den Mikrofonständer entzwei zu teilen.

3. Ein wahrer Genießer

Bild: Imago / Reporters

Die Band erfreute sich sehr früh schon an großem Erfolg. In den frühen 70er Jahren erschien bereits das erste Album, auf das eine Tour folgte. Allein im Jahre 1974 spielten sie ganze 72 Konzerte in den USA, Australien, dem Vereinigten Königreich und weiteren namenhaften Ländern in Europa.

Daher ist es wohl auch kein Geheimnis, dass die Band hohe Einnahmen verzeichnete. In einem der wenigen Interviews, welche Mercury gab, verriet er im „Melody Maker“, dass er nicht besonders sparsam mit seinem Geld umgehe. Alle seine Einnahmen würde er sofort wieder für Kleidung und die extravagantesten Dinge ausgeben. Doch er sei mit diesem Umgang auch glücklich. Ein wahrer Genießer eben.

4. Ein Pionier in der Musik

Bild: Imago / MediaPunch

Im Jahre 1975 entstand eines der meistverkauften Musikstücke der Geschichte, geschrieben von einem der größten Pioniere in dieser Branche, Freddie Mercury. In seinem ausgefallenen Haus in London schrieb er das Lied „Bohemian Rhapsody“, welches mit dem Album „A Night At The Opera“ veröffentlicht wurde und für 9 Wochen an der Spitze der U.K. Charts war.

Das Lied überzeugt durch die verschiedenste Elemente, die zur damaligen Zeit absolut neu waren. Ein Beispiel dafür sind die vielen Tonspuren, die in dem Song vereint wurden. Vor allem Gesangsspuren nahm Mercury einige auf, welche zusammen für ein unfassbares Hörerlebnis sorgen. Man weiß nie ganz, ob man da gerade einem Rock-Lied oder einer Oper lauscht.

5. Die japanische Kultur

Bild: Imago / United Archives

Durch die vielen Konzerte, die die Band verteilt auf dem Globus gab, kam Mercury mit den verschiedensten Kulturen in Berührung. Doch nach der „Sheer Heart Attack Tour“ im Jahre 1975 hatte es ihm vor allem Japan sehr angetan. Der sonst auch so modebegeisterte und ausgefallene Mann ließ sich vom japanischen Kleidungsstil stark inspirieren und trug von nun an oftmals Kimonos auf seinen Auftritten, er fühlte sich sichtlich wohl darin.

Zwischen den Jahren 1975 und 1985 reiste Queen für Konzerte ganze sechsmal queer durch Japan. So wurde Mercury auch zu einem fanatischen Sammler von japanischer Kunst und besonderer Antiquitäten aus diesem wunderschönen Land.

6. Die Geburt des Markenzeichens

Bild: Imago / Bettina Schneider

Seit der Bandgründung im Jahre 1970 trug Mercury lange lockige Haare und entsprach so dem klassischen Bild eines Rocksängers. Doch im Jahre 1980, als die berühmtesten Lieder, wie beispielsweise „We Will Rock You“, „Killer Queen“, oder „Love Of My Life“ von Queen bereits veröffentlicht wurden, präsentierte er sich auf der „The Game“ Tour völlig neu.

Mercury trug nun kurzes dichtes Haar und sein Markenzeichen, den Schnauzer über seinen vollen Lippen. Zudem tauschte er seine Kimonos und Leoparden-Prints für Lederanzüge und das berühmte weiße Tank-Top. Wenn wir uns an Freddie Mercury erinnern, dann haben die meisten von uns wohl genau dieses Bild vor Augen.

7. Sportbegeisterung trotz seiner schweren Krankheit

Bild: Imago / ZUMA Press

Durch das viele Reisen und die unzähligen Stunden im Studio blieb den Bandmitgliedern wohl nicht sehr viel Zeit für regelmäßige Hobbys. Freddie wurde dies wohl zusätzlich durch seine AIDS-Erkrankung erschwert, die sein Immunsystem angriff. Dennoch existieren einige Fotos die ihn beim Sport zeigen. Besonders Tennis hatte es ihm angetan, da er dies auch auf reisen oft spielte.

Außerdem war er ein sehr guter Ballett-Tänzer. Im Jahre 1979 trat er mit dem „Royal Ballett“ auf und sang dabei zwei der bekanntesten Stücke von Queen „Bohemian Rhapsody“ und „Crazy Little Thing Called Love“. Alles in allem war er sehr vielseitig und wohl auch leicht zu begeistern.

8. Der Katzenliebhaber

Bild: Imago / Leemage

Mercurys Lieblingstiere waren wohl eindeutig Katzen. Er verehrte diese Tiere fast schon und widmete ihnen mehrere Lieder. Darunter sind auch „Bijou“ und „Delilah“. Er erklärte, dass diese beiden Lieder aussagen sollen, wie viel Kraft ihm seine Hauskatzen während seines schweren Kampfes mit dem HI-Virus gaben.

Es ist bereits bekannt, dass Mercury sehr besonders in seiner Verhaltens- und Ausdrucksweise war. Doch was Sie wahrscheinlich noch nicht wissen, ist dass er auf seinen Auftritten öfter zuhause angerufen hatte, nur um mit seinen Katzen zu sprechen und sie über sein Leben am Laufenden zu halten. Seine Liebe zu den Tieren war wohl endlos.

9. Die Schaffung des berühmten Queen-Logos

Bild: Imago / Bettina Schneider

Das berühmte Queen-Logo, welches wie ein Wappen aussieht, wurde von keinem anderen geschaffen als von Freddie Mercury selbst. Hier kam ihn sein Wissen aus seinem Kunst und Design Studium wieder zugute.

Einerseits ähnelt das Logo dem Wappen der britischen Monarchie, andererseits stehen die symbolhaften Kombinationen für die Sternzeichen der Bandmitglieder. Links und Rechts des „Q“, welches für Queen steht, befinden sich Löwen, die Roger Taylor und John Deacon symbolisieren. Der Krebs in der Mitte hingegen steht für Brian May und die zwei Feen stehen für die Jungfrau, welche Mercury zum Sternzeichen hat. Dies war damals ein sehr ausgefallenes, kreatives und vor allem innovatives Design für eine Rockband.

10. Bis zum bitteren Ende

Bild: Imago / ZUMA Press

Am 24. November 1991 ist Freddie Mercury an seiner AIDS-Erkrankung gestorben. Dies war für Fans ein Schock, da er seine Krankheit bis zum Ende geheim hielt. Erst einen Tag vor seinem Tod wurde das Gerücht bestätigt. Zudem beschleunigte Mercury den Abbau-Prozess, welcher mit einer AIDS-Erkrankung einhergeht, da er die Einnahme von schmerzlindernden Mitteln oder sonstiger Medizin verweigerte. Er konzentrierte sich bis zum Schluss auf seine Musik.

Sein Bandkollege, Brian May, verriet, dass Freddie keine Angst vor dem Tod hatte und sich mit der Musik ablenkte. Er bat May, viele Songs zu schreiben, die er einsingen könne und die auch nach seinem Tod von der Band fertiggestellt werden könnten.

11. Ein Mann, der wohl niemals in Vergessenheit geraten wird

Bild: Imago / YAY Images

Zusammengefasst kann man sagen, dass Freddie Mercury mit seiner besonderen Art und seiner bahnbrechenden Musik niemals in Vergessenheit geraten wird.

Es ist noch unklar, ob es eine Ruhestätte gibt, denn nach seinem Tod wurde sein Leichnam zwar in London eingeäschert, doch es wurde keine Gedenkstätte auf dem Friedhof errichtet, trotz des ausdrücklichen Wunsches seiner Mutter. Damit sollte wohl eine Art Pilgerstätte für Fans vermieden werden. Es gibt jedoch das Gerücht, dass seine Asche wohl im Genfersee verstreut wurde. Verewigt ist er jedoch mit einer Statue, diese befindet sich in Montreux am Genfersee. Dort wird sein Abbild wohl noch eine ganze Weile bleiben.