Der überraschende Kurswechsel des Außenministers Johann Wadephul bringt die Berliner Republik ins Wanken: Während die CDU-Spitze tobt, applaudieren SPD und Grüne lautstark – und ausgerechnet CSU-Innenminister Dobrindt zückt bereits den nächsten Erlass.
Zerborstene Häuser, deutliche Worte

Als Wadephul vor wenigen Tagen durch die Ruinen von Harasta bei Damaskus schritt, wählte er ungewöhnlich klare Töne: „Eine Rückkehr ist derzeit nur sehr eingeschränkt möglich.“ Für einen CDU-Außenminister ein politisches Erdbeben.
Seine Bilder aus Syrien verbreiteten sich in Windeseile – und stellten den bisherigen Migrationskurs der Union infrage. Wie seine eigene Partei darauf reagierte, sehen wir gleich.
Empörung aus den eigenen Reihen

Unions-Fraktionsvize Günter Krings sprach von einem „denkbar ungeeigneten Signal“ und forderte vollständige Rückführungen, weil Syrer ihr Land selbst wieder aufbauen müssten. Hinter verschlossenen Türen wird gar von „Illoyalität“ gemunkelt.
Mit jedem neuen Interview verdichtete sich der Eindruck, dass Wadephul ein Tabu gebrochen hat. Doch wer stellt sich schützend vor ihn? Genau das erfahren wir jetzt.
Rot-Grün jubelt – und nutzt die Vorlage

SPD-Außenpolitiker Adis Ahmetovic lobte Wadephul öffentlich: Seine Einschätzung decke sich „eins zu eins“ mit den Lageberichten internationaler Hilfsorganisationen.
Grünen-Innenpolitikerin Lamya Kaddor hingegen attackierte Innenminister Dobrindt und empfahl ihm, „sich erst ein Bild vor Ort zu machen“. Doch Dobrindt denkt gar nicht daran, zurückzurudern – im Gegenteil.
Dobrindt bleibt hart – Abschiebepläne laufen weiter

Trotz Wadephuls Mahnung hält das Innenministerium an einer Rückführungsvereinbarung mit Damaskus fest. Künftig sollen insbesondere junge, alleinstehende Männer schneller abgeschoben werden, sobald Berlin grünes Licht aus Syrien bekommt.
Damit wächst der Druck auf den Außenminister – und auf die Ampel-Opposition zugleich. Welche Sicherheitsbehörden nun Alarm schlagen, zeigt der nächste Abschnitt.
Polizeigewerkschaft warnt vor „Momentaufnahme“

Gewerkschaftschef Heiko Teggatz betont, es gebe durchaus sichere Regionen in Syrien, und wirft Wadephul vor, sich „blenden zu lassen“. In internen Papieren wird gar gewarnt, seine Worte könnten Abschiebecharter stoppen.
Zwischen Polizei, Innenministerium und Auswärtigem Amt bahnt sich ein Behörden-Clinch an. Doch wie reagiert Wadephul selbst auf die wachsende Schlinge? Die Antwort folgt sofort.
Finale Wendung: Wadephul setzt auf Zeit – und droht mit Bericht

Der Außenminister kündigt für Ende November einen detaillierten Lagebericht an, der Sicherheit, Infrastruktur und Menschenrechtslage einzeln bewertet. Bis dahin plädiert er für einen Abschiebestopp außer bei Schwerverbrechern.
Ob dieser Bericht die Union endgültig spaltet oder zur Kehrtwende zwingt, entscheidet sich in den kommenden Wochen – und könnte das Migrationskapitel der Koalitionsverhandlungen 2026 vorzeichnen. Spannender könnte das Saison-Finale kaum sein.
