Berlin: Kinderpornografie! Skandal um Dragqueen

Ein schillernder Bühnenstar wird zum Schatten seiner selbst: Der Fall der Berliner Dragqueen Jurassica Parka zieht immer weitere Kreise. Zwischen glitzernden Auftritten, ministeriellen Kampagnen und einer Community, die um ihr Image bangt, steht plötzlich ein schwerer Vorwurf im Raum – Kinderpornografie. Die Enthüllungen kommen Schub für Schub ans Licht …

Die schillernde Berliner Szene-Ikone unter Verdacht

Image: IMAGO / Political-Moments
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Jurassica Parka galt jahrelang als feste Größe der Hauptstadt-Nightlife-Kultur, Moderations-Liebling auf CSD-Bühnen und Selfie-Magnet bei queeren Lesungen. Doch Ende Oktober 2025 platzte die Bombe: Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt erneut gegen die 46-Jährige wegen Besitzes und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte. Für Fans, Förderer und Weggefährten ist die Nachricht ein Schock, denn Parkas grelle Persona stand bislang für provokante, aber harmlose Entertainment-Shows.

Details des neuen Verfahrens sickerten rasch durch: Eine US-amerikanische Kinderschutz-Organisation hatte verdächtige IP-Adressen gemeldet, woraufhin Berliner Ermittler bereits Anfang Juli Parkas Wohnung durchsuchten. Geräte wurden beschlagnahmt, die Auswertung läuft. Die Szene hält den Atem an – doch der Skandal hat tiefere Wurzeln.

Lasst uns einen Blick in die Vergangenheit werfen …

Ein Urteil, das niemand kannte

Image: IMAGO / Political-Moments
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Erst jetzt wird öffentlich, dass Parka bereits am 26. Oktober 2023 rechtskräftig wegen „Verbreitung kinderpornografischer Schriften“ verurteilt wurde: 160 Tagessätze zu je 70 Euro. Das Amtsgericht Tiergarten bescheinigte dem Künstler damals Reue und eine spontane Einzeltat unter Alkoholeinfluss – eine Information, die es nie in die Glitzerpresse schaffte.

Während Club-Booker und Veranstalter an den Partynächten festhielten, blieb das Urteil in Aktenstaub verborgen. Keine Behörde warnte, keine Agentur prüfte weiter. Viele fragen sich nun, wer alles Bescheid wusste – und warum trotzdem öffentliche Auftritte folgten.

Dochnicht nur Veranstalter rollten den roten Teppich aus …

Ministerielle Werbekampagne trotz Vorstrafe

Image: IMAGO / Political-Moments
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Im Juli 2024 lächelte Jurassica Parka als offizielles Gesicht einer Social-Media-Reihe des Bundesfamilienministeriums für „queere Sichtbarkeit“. Kurz darauf wurde sie beim steuerfinanzierten „Queens & Flowers“-Festival im Berliner Botanischen Garten bejubelt – Fördermittel: 40 000 Euro.

Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf erklärte später, man habe keine Kenntnis von einer Verurteilung gehabt; eine strafrechtliche Prüfung der auftretenden Künstler sei nicht üblich gewesen. Inzwischen prüft man Personalentscheidungen „für zukünftige Veranstaltungen“.

Doch nicht allein Politiker feierten die Dragqueen – auch das Fernsehen suchte ihre Nähe …

Bühnenlicht bei Böhmermann – heute bitterer Beigeschmack

Image: IMAGO / Photopress Müller
Image: IMAGO / Photopress Müller

Am 12. August 2023 brutzelte Parka mit Jan Böhmermann Königsberger Klopse, scherzte über Drag-Lese­stunden und betonte, Dragqueens wollten „einfach nur Geschichten vorlesen“. Damals wirkte das witzig; heute klingt es geradezu gespenstisch.

Auch 2024 trat Böhmermann in Parkas Late-Night-Show auf. Fans durchstöbern nun Archivclips, Social-Media-Kanäle und Selfies – jeder Satz wird neu bewertet, jeder Gag bekommt einen düsteren Unterton.

Was aber genau geschah in jenem Juli 2025, als die Polizei klingelte?

Hausdurchsuchung nach US-Tipp – Ermittlungen laufen

Image: IMAGO / Photopress Müller
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Ein Alert der amerikanischen Kinderschutz-Organisation NCMEC brachte Ballung: Berliner Ermittler stürmten Parkas Wohnung, beschlagnahmten Smartphones, Laptops und externe Festplatten. Laut Staatsanwaltschaft könne die forensische Auswertung „bis zu einem Jahr dauern“.

Seither herrscht Funkstille im sonst so lauten Social-Media-Kosmos des Künstlers. In einem Instagram-Video spricht Parka von Alkoholsucht, Abstürzen und „einem mutmaßlichen Onlinevergehen“, ohne Details zu nennen. Die Community rätselt, ob weitere Dateien gefunden wurden – oder ob der Star womöglich erneut angeklagt wird.

Wie reagieren Sponsoren, NGOs und Kolleg*innen auf den Abgrund?

Distanzierungen, Ängste und offene Fragen

Image: IMAGO / Future Image
Image: IMAGO / Future Image

Die Digital-Schutz-Organisation HateAid kappte jede Verbindung: „Kinder­missbrauchs­darstellungen sind für uns eine rote Linie.“ Auch Förderer ziehen sich leise zurück. Kolleg*innen wie Dragqueen Nina Queer warnen zugleich vor einer Hetz-Welle gegen die gesamte queere Szene.

Bis die Ermittler Ergebnisse präsentieren, bleibt viel Raum für Spekulation – und die Angst, dass weitere Enthüllungen folgen. Ob Parka je wieder auf die Bühne zurückkehrt, entscheidet sich wohl erst, wenn Festplatten und Chats ausgewertet sind. Bis dahin liegt über Berlins schillerndster Szene ein Schatten, der länger ist als jede Drag-Schleppe.

Ob dieser Schatten bald Licht oder noch mehr Dunkelheit bringt, wird erst die Zukunft zeigen.

Interessant: Wussten Sie, dass Schmetterlinge mit ihren Füßen schmecken?

Schmetterlinge besitzen Geschmackssensoren an ihren Füßen, die es ihnen ermöglichen, den Geschmack von Pflanzen zu erkennen, auf denen sie landen. Diese Fähigkeit hilft ihnen, geeignete Pflanzen zur Eiablage und zur Nahrungsaufnahme zu identifizieren. Darüber hinaus können sie über ihre Füße auch Pheromone wahrnehmen, die eine Rolle bei der Partnersuche spielen.