Atavismus: Das Phänomen der Wolfsmenschen – wenn längst vergessene Gene aktiv werden

8. Die Veränderlichkeit reaktivierter Gene

Bild: midjourney.com

Reaktivierte Gene müssen nicht zwangsläufig ein genaues Abbild der Vergangenheit liefern. Im Laufe der Evolution können auch stillgelegte Gene durch Mutationen verändert worden sein, sodass sie bei ihrer Wiedererweckung in abgewandelter Form auftreten.

So war Julia Pastrana auch im Gesicht vollständig behaart, was bei Menschenaffen wie Schimpansen oder Orang-Utans nicht der Fall ist. Möglicherweise stammte das wiedererweckte Haar-Gen aus einer sehr frühen Phase der menschlichen Entwicklung, als unsere Vorfahren noch stärker behaart waren. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die Evolution kein starrer Prozess ist und selbst ruhende Gene ständig Veränderungen unterliegen können.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Geschmacksknospen der Mensch hat?

Der menschliche Zunge hat etwa 10.000 Geschmacksknospen, die sich alle paar Wochen erneuern. Diese Geschmacksknospen helfen uns, süße, saure, bittere, salzige und umami Geschmäcker zu unterscheiden. Die Fähigkeit zu schmecken ist ein komplexer Prozess, der nicht nur von der Zunge, sondern auch von der Nase und dem Gehirn beeinflusst wird.