Atavismus: Das Phänomen der Wolfsmenschen – wenn längst vergessene Gene aktiv werden

2. Hypertrichose: Wenn uralte Gene erwachen

Bild: midjourney.com

Die Erkrankung Hypertrichose, die Julia Pastranas Erscheinung prägte, gehört zu den seltensten genetischen Phänomenen. Sie bewirkt eine extreme Behaarung des gesamten Körpers, was an die Zeit erinnert, als unsere Vorfahren noch ein dichtes Fell besaßen.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein schlummerndes Gen durch Mutation wieder aktiviert wurde und somit ein urzeitliches Merkmal zum Vorschein brachte. Dieses Phänomen, das seit dem Mittelalter nur bei wenigen Dutzend Fällen dokumentiert wurde, gibt uns Einblicke in unsere Stammesgeschichte. Hypertrichose zeigt, dass Gene, die in der Evolution stillgelegt wurden, weiterhin in unserem Erbgut vorhanden sind und unter bestimmten Umständen wieder aktiv werden können.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, warum manche Menschen rote Haare haben?

Rote Haare werden durch eine Mutation im MC1R-Gen verursacht, die die Produktion von Melanin beeinflusst. Diese Mutation führt zu einer höheren Konzentration von Phäomelanin, das rote Pigmente erzeugt. Rote Haare sind relativ selten und kommen nur bei etwa 1-2% der Weltbevölkerung vor. Diese genetische Variation ist ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt menschlicher Merkmale.