ARD zieht Konsequenzen: Lärmstöraktion bei Weidel-Interview sorgt für Änderungen

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Ein ARD-Interview mit AfD-Chefin Alice Weidel geriet am Wochenende zu einer medialen Belastungsprobe. Trillerpfeifen, Musik und Rufe übertönten zeitweise das Gespräch – sehr zur Irritation der Zuschauer. Die Proteste kamen überraschend, waren aber in der Übertragung deutlich hörbar.

Die ARD sieht sich nun in der Verantwortung: Der öffentlich-rechtliche Sender will künftig Vorkehrungen treffen, um die Störung solcher Formate zu verhindern. Auch die politische Dimension der Aktion bleibt nicht ohne Echo. Hinter dem Protest steht eine bekannte Künstlergruppe – und die Reaktionen reichen von Zustimmung bis zu scharfer Kritik.

1. Proteste am Spreeufer – das war passiert

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Das „Sommerinterview“ der ARD mit Alice Weidel fand unter freiem Himmel im Berliner Regierungsviertel statt – eine symbolträchtige Kulisse. Doch der Ablauf wurde massiv gestört: Lautstarke Demonstranten am gegenüberliegenden Spreeufer machten mit Musik, Trillerpfeifen und Anti-AfD-Slogans auf sich aufmerksam.

Die Geräuschkulisse war so stark, dass das Gespräch phasenweise schwer zu verstehen war. Die Aktion war nicht angemeldet und wurde später von der Polizei beendet. Laut Eigenaussage steckte das Zentrum für Politische Schönheit dahinter – eine provokante Künstlergruppe, die schon mehrfach mit spektakulären Aktionen gegen Rechtsextremismus auf sich aufmerksam machte.

2. ARD kündigt Konsequenzen für künftige Interviews an

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Die ARD zeigte sich im Nachgang unzufrieden mit dem Verlauf des Interviews und kündigte Konsequenzen an. Eine Sprecherin des Hauptstadtstudios erklärte, man wolle künftig „Vorkehrungen treffen“, um ähnliche Störungen zu verhindern. Konkrete Maßnahmen wurden bislang nicht genannt, die interne Auswertung laufe noch.

Die Redaktion betonte, dass ein ungestörter Ablauf im Interesse des Publikums liege. Gerade in polarisierenden politischen Formaten sei eine verständliche und geordnete Gesprächsführung essenziell, so der Sender. Dass die Protestaktion erst kurz vor Ausstrahlung bekannt wurde, habe eine vorherige Reaktion verhindert. Künftig will man offenbar vorsichtiger planen.

3. AfD kritisiert Proteste als „unlautere Störungen“

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Die AfD reagierte erwartungsgemäß empört. Ein Sprecher der Partei bezeichnete die Protestaktion als „unlauter“ und sprach von einer gezielten Beeinträchtigung demokratischer Meinungsäußerung. Alice Weidel selbst habe sich nicht geäußert, ließ jedoch über ihren Sprecher mitteilen, dass weder sie noch die ARD von der Situation profitiert hätten.

Die Partei sieht in der Aktion ein weiteres Zeichen dafür, wie feindlich das politische Klima geworden sei. Vor allem das Zentrum für Politische Schönheit steht nun erneut in der Kritik konservativer Kreise, das mediale Echo ist jedoch gespalten: Während manche die Protestform als legitimen Widerstand gegen rechte Positionen sehen, werfen andere der Gruppe eine Grenzüberschreitung demokratischer Spielregeln vor.

4. Kunstaktion oder Grenzüberschreitung? Die Debatte ist eröffnet

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Die Aktion des Zentrums für Politische Schönheit reiht sich ein in eine lange Liste provokanter Protestformen. Für die einen ist es politische Kunst mit Haltung, für andere eine Störung der Meinungsfreiheit. Die Aktion wirft erneut die Frage auf: Wo endet Aktivismus, wo beginnt Einschüchterung?

Auch rechtlich bleibt die Sache heikel. Weil die Demo nicht angemeldet war, musste die Polizei sie beenden – dennoch war der Effekt bereits spürbar. Das Sommerinterview wurde landesweit diskutiert, nicht wegen seiner Inhalte, sondern wegen der Begleitumstände. Ob solche Proteste künftig öfter auftreten – oder ob Medienhäuser wie die ARD daraus strukturelle Konsequenzen ziehen, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die politische Auseinandersetzung um die AfD ist längst auf der Straße – und jetzt auch im Livestream angekommen.

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