Ein neues Positionspapier des Arbeitgeberverbandes BDA entfacht am 31. Oktober 2025 eine hitzige Debatte: Sollen bislang beitragsfrei mitversicherte Ehepartner künftig mehr als 200 Euro pro Monat zahlen, um das Milliardenloch der gesetzlichen Krankenkassen zu stopfen?
Milliardendefizit voraus – wie die GKV ins Schlingern geriet

Die gesetzliche Krankenversicherung steuert laut jüngsten Finanzdaten bis 2027 auf ein zweistelliges Milliardendefizit zu. Steigende Krankenhausvergütungen, Tarifkosten und Verwaltungsausgaben lassen die Ausgaben schneller klettern als die Einnahmen.
Sollte nichts geschehen, warnen Experten vor einem Gesamtbeitragssatz von bis zu 20 Prozent im Jahr 2035. Doch was genau schlagen die Arbeitgeber nun vor, um das zu verhindern? Lassen Sie uns tiefer eintauchen …
Alarmruf der Wirtschaft – das 15-Seiten-Papier der BDA

In den frühen Morgenstunden legt die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände ein Positionspapier auf den Tisch. Darin fordert sie „hartes Sparen“ und ein Ende „versicherungsfremder Leistungen“. Zentrale Forderung: eine Beitragspflicht für Ehepartner in der Familienversicherung.
Das Papier soll bis März 2026 in die laufende Expertenkommission einfließen. Aber wie schmerzhaft könnte dieser Schritt für einzelne Familien wirklich werden? Das zeigt der nächste Abschnitt.
Der 220-Euro-Schock – so trifft der Plan Familienversicherte

Bislang können Ehepartner mit einem eigenen Einkommen unter 535 Euro im Monat beitragsfrei mitversichert sein. Die BDA will hier die Reißleine ziehen: Mindestens 220 Euro Monatsbeitrag sollen künftig fällig werden – macht über 2 600 Euro pro Jahr.
Rechnet man das auf rund 1,3 Millionen bislang beitragslose Partner hoch, würden jährlich 2,8 Milliarden Euro in die Kassen fließen. Doch wie reagieren Politik und Opposition auf diese Kampfansage? Weiter geht’s …
Reaktionen aus dem Reichstag – Zustimmung, Zorn und Zitate

CDU-Fraktionsvize Albert Stegemann nennt den Vorstoß „einen Gedanken, über den man offen diskutieren sollte“ und verweist auf das drohende Milliardenloch. SPD-Gesundheitsexperte Christos Pantazis kontert scharf: „Die Familienversicherung ist eine tragende Säule unseres solidarischen Systems.“
BDA-Chef Steffen Kampeter bleibt hart: „Das Gesundheitssystem liegt fast auf Intensivstation – nichts tun ist keine Option.“ Die Fronten verhärten sich, doch wie belastbar sind die versprochenen Einsparungen wirklich? Das verrät die folgende Slide.
Woher kommt die Zahl? Die Rechnung hinter den 2,8 Milliarden

Der Arbeitgeberverband setzt auf drei Rechenbausteine: Zahl der beitragsfrei versicherten Ehepartner (ca. 1,3 Mio.), Multiplizierung mit dem geplanten Mindestbeitrag von 220 Euro, plus moderate Annahmen zu Zahlungsausfällen. Ergebnis: 2,8 Mrd. Euro Entlastung pro Jahr.
Kritiker halten dagegen, dass Verwaltungskosten, Härtefallregelungen und potenzielle Abwanderung in private Versicherungen den Effekt schmälern könnten. Wem wird die Finanzkommission ultimately folgen? Ein letztes Mal steigen wir in die Glaskugel …
Frühjahrs-Showdown 2026 – entscheidet sich hier Ihr Krankenkassen-Beitrag?

Bis Ende März 2026 muss die Expertenkommission ihre Vorschläge präsentieren. Gesundheitsministerin Nina Warken signalisiert bereits, dass der BDA-Entwurf geprüft werde. Ob die Ampel für den 220-Euro-Plan auf Grün schaltet, könnte dann schon mit Blick auf den Beitragssatz 2027 entschieden werden.
Für Millionen Familienversicherte hängt jetzt alles an diesem Termin: Bleibt die beitragsfreie Mitversicherung erhalten – oder wird sie zur monatlichen Zusatzlast von über 200 Euro? Die Antwort könnte Ihr Portemonnaie gravierend verändern.
