Ein neues Schlagwort in der Eskalationsrhetorik des Kreml sorgt für Aufsehen: „Dann wird Belgien verschwinden.“ Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew droht einem Nato-Mitglied offen mit nuklearer Auslöschung – und legt damit eine explosive Lunte an Europas Sicherheitsarchitektur.
Die verbale Atombombe

Medwedews Drohung fiel auf X, dem einstigen Twitter. In schrillen Worten versprach der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Belgien im Ernstfall „von der Landkarte zu wischen“. Hintergrund war eine Online-Diskussion über Russlands Unterwasser-Drohne „Poseidon“.
Der Post erreichte Millionen Nutzer und löste sofort diplomatische Erschütterungen aus. Belgische Politiker sprachen von „staatlichem Terror per Tastatur“.
Lassen Sie uns ansehen, wie es zu dieser Drohung kam …
Ein Interview als Zündfunke

Auslöser war ein Interview des belgischen Verteidigungsministers Theo Francken im Magazin Humo. Darin warnte er, die Nato würde „Moskau dem Erdboden gleichmachen“, sollte Putin Brüssel attackieren.
Medwedew reagierte brüsk, nannte Francken „schwachsinnig“ und konterte mit Russlands nuklearem Arsenal. Die Tonlage verschärfte sich binnen Stunden zu offenem Säbelrasseln.
Doch was steckt hinter der „Weltuntergangswaffe“ Poseidon?
Poseidon – Mythos oder Megabedrohung?

Die 20 Meter lange Drohne soll dank Atomantrieb Tausende Kilometer tauchen, einen Gigatonnen-Sprengkopf tragen und an Küsten radioaktive Tsunamis auslösen. Moskau behauptet, jüngste Testreihen seien „voll erfolgreich“.
Militärexperten warnen: Selbst ohne Einsatz erhöht Poseidon den Erstschlagsdruck. Eine einzige Drohne könnte dicht besiedelte Uferregionen Europas unbewohnbar machen.
Damit rückt die Nato-Antwort zwangsläufig ins Zentrum der Debatte …
Wie reagiert das Bündnis?

Im Nato-Hauptquartier in Brüssel tagte der Krisenstab noch in der Nacht. Offiziell heißt es, man nehme Medwedews Worte „äußerst ernst“, sehe jedoch keinen unmittelbaren Angriff bevorstehen.
Hinter verschlossenen Türen wächst jedoch die Sorge, dass Moskaus Rhetorik den Schwellenwert für taktische Atomwaffen senkt. Erste Gesprächskanäle zur Abrüstung sollen reaktiviert werden.
Während internationale Diplomaten hastig telefonieren, blickt Belgien nach innen …
Belgien zwischen Gelassenheit und Alarm

Premierministerin Élise Vandevelde appellierte an die Bevölkerung, „Ruhe zu bewahren, aber wachsam zu bleiben“. In Antwerpen und Brüssel stocken Behörden Jodtabletten auf, Grundschulen proben Evakuierungspläne.
Gleichzeitig versammelten sich Tausende vor dem Atomium, um Friedenstauben steigen zu lassen – ein stiller Kontrast zur lauten Kriegsrhetorik im Netz.
Doch welche Folgen hat das Säbelrasseln für das große strategische Bild?
Die neue Schwelle der Eskalation

Medwedews Worte markieren einen weiteren Tabubruch: Erstmals droht ein ranghoher Kreml-Insider explizit einem kleinen Nato-Staat mit totaler Vernichtung. Beobachter sehen darin ein Signal an andere Bündnisländer, die Ukraine militärisch unterstützen.
Sollte Moskau den Kurs fortsetzen, könnten schon die nächsten Nato-Gipfel von massiven Aufrüstungsbeschlüssen geprägt sein. Die Drohung, Belgien „verschwinden“ zu lassen, ist damit nicht nur eine rhetorische Entgleisung – sie verschiebt die Brandmauer, die Europa seit Jahrzehnten vor dem Atomkrieg bewahrt.
Wie rasch Diplomatie diese neue Feuerlinie entschärfen kann, entscheidet vielleicht über Sicherheit und Frieden auf dem Kontinent.
