Ein mutmaßliches Kriegsverbrechen erschüttert Darfur: In einem belagerten Krankenhaus werden Hunderte von Menschen niedergemetzelt. Was wirklich geschah – und warum die Welt jetzt hinschauen muss.
Eine belagerte Klinik im Herzen Darfurs

In El-Fasher, der letzten Regierungshochburg Nord-Darfurs, galt das Saudi-Maternity-Hospital lange als letzter Zufluchtsort für Verwundete, Schwangere und Geflüchtete. Mehr als 500 Tage hatte die Klinik unter Belagerung gestanden, während rundherum Häuser in Schutt und Asche fielen.
Trotz knapper Vorräte hielt das Personal die Türen offen, versorgte täglich über 400 Patientinnen und Patienten – medizinische Wunderdinge in einem Krieg, der kaum mehr internationale Aufmerksamkeit fand.
Die relative Ruhe endet jäh, als am Abend vor dem Massaker erste Warnungen über Drohnenaktivität eingehen. Doch was genau hinter der plötzlichen Eskalation steckt, erfahren wir erst im nächsten Abschnitt …
Stundenlanges Trommelfeuer – die Vorzeichen des Horrors

Kurz nach Sonnenaufgang prasseln Granaten auf das Klinikdach, gefolgt von gezielten Drohnenangriffen. Fenster bersten, der Operationssaal steht in Flammen, Sauerstoffflaschen explodieren – ein Szenario, das sich wie in Zeitlupe abspielt und doch kaum länger als 40 Minuten dauert.
Augenzeugen berichten von panischen Eltern, die Kinder aus brennenden Betten reißen, während Pflegerinnen versuchen, Not-OPs im Korridor fortzuführen. Die Belagerung macht jede Flucht unmöglich; die Stadtgrenzen sind längst vermint.
Noch ahnt niemand, dass dies bloß das Vorspiel war. Wie gelang es den Angreifern danach, in das Herz der Klinik einzudringen? Das sehen wir gleich …
Der Moment des Eindringens

Gegen 09:20 Uhr schlagen die Tore ein: Bewaffnete Kämpfer der Rapid Support Forces stürmen durch den Haupteingang, teilweise in gestohlenen Sanitäter-Uniformen. Über Lautsprecher brüllen sie Befehle, trennen Männer von Frauen, sammeln Mobiltelefone ein – jede Dokumentation soll erstickt werden.
Chirurgen werden von laufenden Operationen weggezerrt, Schwerverletzte auf dem Boden zusammengetrieben. Spätestens hier wird klar, dass es sich nicht um „Kollateralschaden“, sondern um eine geplante Exekution handelt.
Doch wie hoch ist die Zahl der Opfer wirklich? Die Antwort ist noch schockierender, als erste Schätzungen vermuten ließen …
Schockierende Opferzahlen

Am Dienstagmorgen veröffentlicht die WHO die vorläufige Bilanz: über 460 Tote, darunter Säuglinge in Inkubatoren, Schwangere auf der Entbindungsstation und fast das gesamte Pflege-Team. Die Leichen, berichten Helfer, liegen stapelweise im Hof; improvisierte Massengräber werden ausgehoben, während Drohnen weiter kreisen.
Gleichzeitig tauchen Videos auf, die zeigen, wie RSF-Kämpfer Selfies in den verwüsteten Krankenzimmern schießen – Bilder, die binnen Stunden um die Welt gehen und für Entsetzen sorgen.
Doch hinter anonymen Zahlen verbergen sich Gesichter und Geschichten. Was erzählen die wenigen Überlebenden? Genau das enthüllt die nächste Sequenz …
Zeugenberichte von gezielten Tötungen

Fatima, eine 23-jährige Krankenschwester, schildert, wie sie sich unter einem umgestürzten Medikamentenschrank versteckte, während Kollegen einen nach dem anderen hingerichtet wurden. „Sie fragten nicht nach Ethnie oder Religion – jeder lebende Zeuge war ein Risiko.“
Ein Kinderarzt berichtet, wie ein Milizionär sein Namensschild las, ihn als „Arzt der Feinde“ brandmarkte und durch die Schulter schoss, bevor er in Ohnmacht fiel. Als er erwachte, lag er zwischen Dutzenden Leichen – und nur deshalb überlebte er.
Mit dieser Grausamkeit konfrontiert, wächst der Druck auf die internationale Gemeinschaft. Welche Schritte werden jetzt eingeleitet? Das klären wir im abschließenden Teil …
Internationale Reaktionen und Forderungen nach Konsequenzen

Binnen weniger Stunden spricht der UN-Koordinator von einer „beispiellosen Verletzung des humanitären Völkerrechts“, fordert eine unabhängige Untersuchung und Sanktionen gegen die RSF-Führung. Der WHO-Generaldirektor nennt das Massaker „eine Schande für die Menschheit“ und verlangt sicheren Zugang für Rettungskräfte.
Gleichzeitig kündigen mehrere EU-Staaten Visa-Sanktionen an, während der Internationale Strafgerichtshof Vorermittlungen einleitet. Doch Hilfsorganisationen mahnen: Ohne sofortigen Waffenstillstand drohen weitere Kliniken zum Ziel zu werden – die Uhr tickt.
Ob diese Diplomatie Darfur vor weiteren Gräueltaten retten kann, bleibt offen. Eines aber steht fest: Das Blutbad im Saudi-Maternity-Hospital hat die Welt aufgerüttelt – und zwingt sie nun, endlich hinzusehen.
