Ein Sturm von ungekannter Wucht hat Jamaika mitten ins Herz getroffen: Hurrikan „Melissa“ verwüstete in der Nacht zum 29. Oktober 2025 große Teile der Karibikinsel – und schrieb damit ein düsteres Kapitel in die Wettergeschichte.
Ein Monster aus Wind und Wasser

Hurrikan „Melissa“ raste mit bis zu 295 km/h über Jamaikas Südwestküste, verwandelte Küstenstädte in brodelnde Lagunen und riss Dächer wie Papier von den Häusern. Meteorologen stuften den Wirbelsturm kurzfristig auf Kategorie 5 hoch – ein Extremwert, den der Inselstaat in dieser Form noch nie erlebt hat.
Während die meterhohe Sturmflut die Strandpromenaden verschluckte, zitterten im Landesinneren die Fensterscheiben selbst moderner Hotels – kein Winkel war vor Melissas Zorn sicher. Lass uns nun schauen, wie dieser unfassbare Kraftakt die Insel in völlige Dunkelheit stürzte.
Jamaika ohne Licht: Das Stromnetz kollabiert

Binnen weniger Stunden brachen über 530 000 Haushalte in Finsternis, weil Strommasten wie Streichhölzer knickten. Vier große Krankenhäuser meldeten schwere Gebäudeschäden; eines musste in der Nacht evakuiert werden, während Beatmungsgeräte auf Notstrom umschalteten.
Notfallteams kämpften gegen überschwemmte Straßen, blockierte Brücken und Erdrutsche, um Generatoren und Treibstoff zu den Kliniken zu bringen – eine logistische Herkulesaufgabe, mitten im Chaos. Doch der wahre Albtraum lauerte schon in den überfluteten Vororten – und er hatte scharfe Zähne.
Krokodile auf der Hauptstraße

Die über die Ufer getretenen Black-River-Mangroven spülten wild gewordene Krokodile in Wohnviertel, wo sie zwischen Kühlschränken und Treibgut trieben. Behörden warnten per Radiosender vor Raubtieren in den Fluten und riefen die Bevölkerung auf, sich keinesfalls ins Wasser zu begeben.
Augenzeugen berichteten, wie Reptilien über Parkplätze glitten, während Anwohner auf Hausdächern ausharrten – eine surreale Szenerie, die den Schock des Sturms noch verstärkte. Doch mitten in dieser Gefahr erhoben sich Geschichten von Mut und Zusammenhalt, die Hoffnung spendeten.
Helden im Orkan: Mutige Rettungsaktionen

Freiwillige Fischer schlossen sich Küstenwache und Feuerwehr an, um mit kleinen Booten Familien aus eingestürzten Holzhäusern zu holen. In der Region St. Elizabeth holten sie nachts Kinder durchs Fenster, gesteuert nur vom Schein schwacher Stirnlampen.
Auch die Reggae-Community packte mit an: Musiker organisierten spontane Benefiz-Streams, deren Erlös sofort Notunterkünfte mit Essen versorgte – ein vibrierender Beat der Solidarität, der selbst durchs Heulen des Windes drang. Doch während die Zivilgesellschaft Herz zeigte, musste die Regierung rasch handeln.
Ausnahmezustand: Holness zieht die Notbremse

Premierminister Andrew Holness erklärte Jamaika offiziell zum Katastrophengebiet und legte Preisdeckel auf Trinkwasser, Benzin und Medikamente. Militäreinheiten patrouillieren jetzt gemeinsam mit der Polizei, um Plünderungen zu verhindern und Hilfskonvois zu eskortieren.
Internationale Hilfe rollt an: Kanada, Deutschland und die USA schicken mobile Krankenstationen und Ingenieurtruppen, um Brücken wieder befahrbar zu machen. Die Frage bleibt: Wie schnell kann der Inselstaat wieder aufstehen? Genau dort beginnt das vielleicht mutigste Kapitel dieser Tragödie.
Zwischen Schutt und Hoffnung: Der Blick nach vorn

„Melissa“ schwächte sich beim Abzug in Richtung Kuba auf Kategorie 3 ab, doch die Schäden auf Jamaika sind epochal. Ingenieure planen, zerstörte Stromtrassen mit klimafesten Unterseekabeln zu ersetzen, während Agronomen salzverseuchte Felder neu bepflanzen wollen.
Trotz der Trümmer klingen in den Notunterkünften erste Lieder, Kinder malen Sonnenaufgänge an Shelter-Wände – ein stilles Versprechen, dass aus der Katastrophe ein resilienteres Jamaika entstehen kann. Und während die Hilfsgüter eintreffen, beginnt die Insel leise zu flüstern: Das Schlimmste ist überstanden – jetzt kommt die Zeit des Wiederaufbaus.
