Schweden schockiert Europa: Die Regierung will schon in wenigen Monaten 13-Jährige hinter Gitter bringen – als radikale Reaktion auf eine beispiellose Welle von Gang-Gewalt. Noch gibt es mehr offene Fragen als Antworten, doch eines ist sicher: Das gesamte Strafsystem steht vor einem historischen Wendepunkt.
Alarmstufe Rot in Stockholm

Schüsse vor Wohnblocks, nächtliche Sprengstoffanschläge, erschreckend junge Tatverdächtige: In diesem Herbst fällt selbst abgebrühten Ermittlern auf, dass das Gang-Milieu immer jüngere Kinder rekrutiert. Die Polizeistatistik zählt bereits über 330 Schusswaffenvorfälle seit Jahresbeginn, mehr als ein Drittel davon soll auf Minderjährige zurückgehen.
Die Regierung spricht von einem „nationalen Notstand“ und warnt, dass Banden 13- und 14-Jährige als perfekte „Strohmänner“ nutzen: strafunmündig, billig, skrupellos gemacht. Genau dieser perfide Mechanismus bringt jetzt ein Tabu ins Wanken – und führt uns direkt zur nächsten, noch drastischeren Idee.
Warum die üblichen Maßnahmen scheitern

Bislang setzte Schweden auf sozialpädagogische Heime, elektronische Fußfesseln und Bewährungsprogramme. Doch während Gerichte diskutieren, explodiert draußen der Sprengstoff; jede dritte Detonation wird in Verbindung mit Gang-Revierkämpfen gebracht. Die erst 2024 eröffneten Jugendabteilungen für 15- bis 17-Jährige sind längst überbelegt.
Selbst harte Fristen, Schnellgerichte und nächtliche Ausgangssperren konnten den Trend nicht brechen. Wenn Abschreckung nicht wirkt, bleibt nur die nächste Eskalationsstufe – welche die Regierung nun in Rekordtempo zünden will.
Kristerssons radikale Kehrtwende

Ministerpräsident Ulf Kristersson und Justizminister Gunnar Strömmer kündigen an, das Strafmündigkeitsalter für „besonders schwere Gewaltdelikte“ auf 13 Jahre zu senken. Geplant sind 100 bis 150 Haftplätze in acht Hochsicherheitseinrichtungen, startklar ab 1. Juli 2026.
Strömmer nennt das Vorhaben „gleichzeitig Schutz der Gesellschaft und Rettungsleine für Kinder, die sonst unaufhaltsam ins Gang-Milieu abrutschen“. Doch wo genau sollen Teenager zwischen Killer-Kommandos und Kinderrechten untergebracht werden? Die Antwort überrascht.
Zwischen Schutz und Strafvollzug

Die neuen Abteilungen ähneln Gefängnissen von außen, im Inneren aber sollen Klassenzimmer, Therapie-Räume und Sporthallen dominieren. Jüngere und ältere Insassen werden strikt getrennt, Mädchen erhalten zwei eigene Standorte. Offiziell bleibt das Konzept im Einklang mit der UN-Kinderrechtskonvention.
Psychologen warnen trotzdem, dass jedes Gitter einen Stempel setzt, der sich nur schwer wieder abwaschen lässt. Und genau diesen Vorwurf greifen Kritiker jetzt in aller Schärfe auf – mit Argumenten, die nicht so leicht wegzusperren sind.
Massive Kritik von Experten

Kinderrechtsorganisationen sprechen von einem „gefährlichen Symbolgesetz“, das eher Karrieren im Verbrechermilieu zementiere, als sie zu beenden. Kriminologen verweisen auf Studien, wonach frühe Haft die Rückfallquote steigen lässt.
Auch in anderen EU-Ländern löst der Plan Debatten aus: Muss Prävention nicht vor Strafe kommen? Schweden riskiere, zum „Negativ-Labor Europas“ zu werden. Ob die Öffentlichkeit dem Kurs folgt, entscheidet sich auf der Straße – und genau dort spielt sich jetzt der letzte Akt ab.
Was jetzt auf Schwedens Straßen passiert

Erste Blitzumfragen zeigen eine gespaltene Nation: 52 Prozent begrüßen den Gefängnis-Plan, 41 Prozent lehnen ihn strikt ab. Polizeigewerkschaften hoffen auf schnelle Entlastung, Sozialarbeiter fürchten verzweifelte Jugendliche ohne Perspektive.
Bleibt Schweden Vorreiter oder Mahnmal? Die kommenden Monate werden zeigen, ob das mutigste – oder riskanteste – Projekt der Kristersson-Ära die Gewaltspirale durchbricht … oder sie endgültig anheizt.
