Neuanfang in Kalifornien: Robert Habeck wechselt an US-Elite-Uni

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Ein Abschied mit Ansage – und ein Neuanfang in akademischen Kreisen: Der frühere Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zieht sich schrittweise aus der Politik zurück. Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, wird der 55-Jährige ab dem Sommer als Gastdozent an der renommierten Universität Berkeley im US-Bundesstaat Kalifornien tätig sein. Gemeinsam mit der deutsch-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlerin Ulrike Malmendier plant er eine Vorlesungsreihe zum Thema Krisen.

Habeck selbst äußerte sich bislang nicht zu dem Engagement. Doch intern hat die Universität seinen Namen bereits kommuniziert – ein deutliches Signal für den politischen Richtungswechsel des einstigen Kanzlerkandidaten.

1. Vom Wirtschaftsministerium in den Hörsaal

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Erst Berlin, dann Berkeley: Nach dem Scheitern zentraler wirtschaftspolitischer Ziele, zuletzt begleitet von düsteren Konjunkturaussichten, folgt Robert Habeck nun dem Ruf in die akademische Welt. Während seine politische Karriere zuletzt ins Stocken geriet, öffnet sich mit der Professur an der US-Westküste ein neues Kapitel.

Dabei ist der Wechsel an eine US-Elite-Uni für deutsche Spitzenpolitiker kein Novum. Schon Joschka Fischer nutzte nach seinem Rückzug 2005 ein ähnliches Modell, als er an der Universität Princeton lehrte. Habeck folgt nun dieser Tradition – und dürfte sich in Berkeley, einer der progressivsten Universitäten der USA, ideologisch wie intellektuell gut aufgehoben fühlen.

2. Ulrike Malmendier als Schlüsselperson

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Ulrike Malmendier, selbst Mitglied des deutschen Sachverständigenrats („Wirtschaftsweise“) und seit 2005 Professorin in Berkeley, soll bei der Gestaltung der Vorlesungsreihe eine zentrale Rolle spielen. Ihre fachliche Tiefe und transatlantische Erfahrung machen sie zu einer idealen Partnerin für das Projekt.

Gemeinsam wollen Malmendier und Habeck über ökonomische und politische Krisen diskutieren – nicht nur rückblickend, sondern auch im Hinblick auf aktuelle globale Herausforderungen. Für die Studierenden in Kalifornien dürfte die Mischung aus praxisnaher politischer Erfahrung und theoretischem Tiefgang ein besonderes Lehrangebot darstellen.

3. Politischer Rückzug auf Raten?

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Habecks Gastprofessur dürfte vielen Beobachtern als weiteres Signal für seinen politischen Rückzug erscheinen. Bereits seit Wochen kursieren Spekulationen, dass er sein Bundestagsmandat noch im Sommer niederlegen und sich vollständig aus der Politik zurückziehen könnte.

Offiziell ist dieser Schritt noch nicht bestätigt. Doch dass sich Habeck nicht zu seiner neuen Rolle äußert, gilt als Indiz für bevorstehende Veränderungen. Als mögliche Nachrückerin im Bundestag wird die Grünen-Politikerin Mayra Vriesema aus Schleswig-Holstein gehandelt. Derzeit ist Habeck noch Mitglied im Auswärtigen Ausschuss – ein Posten, der bei einem Wegzug in die USA kaum zu halten sein dürfte.

4. Rückblick auf eine bewegte Amtszeit

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Robert Habeck war in den vergangenen Jahren einer der prägendsten, aber auch umstrittensten Köpfe der Ampel-Koalition. Seine Energie- und Industriepolitik wurde sowohl als visionär wie als realitätsfern kritisiert. Spätestens mit der Haushaltskrise und den schwachen Wachstumszahlen war klar: Die politische Erzählung des Grünen-Vizekanzlers verlor an Kraft.

Dass Habeck nun eine akademische Auszeit nimmt, wirkt wie ein bewusster Schritt zur Distanzierung – aber auch als Gelegenheit zur Neuorientierung. Viele sehen in ihm weniger den klassischen Machtpolitiker, sondern eher den intellektuellen Analytiker, der nun vielleicht genau dort ankommt, wo er sich immer heimischer fühlte: im Diskursraum, nicht im Regierungsbetrieb.

5. Zwischen Politik, Philosophie und Publikum

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Der promovierte Philosoph war schon vor seiner Ministerzeit Autor, Denker und Grenzgänger zwischen Literatur und Politik. Dass ihn der Weg nun ausgerechnet nach Berkeley, einen Ort der intellektuellen Offenheit und sozialen Bewegungen, führt, ist folgerichtig.

Sein Ziel scheint nicht Macht, sondern Wirkung. Und diese kann er als Redner, Gastdozent und Autor auch außerhalb der Politik entfalten – vielleicht sogar nachhaltiger als im politischen Alltagsgeschäft. In Kalifornien trifft er auf eine Umgebung, in der seine Erfahrungen als Krisenmanager und politischer Intellektueller geschätzt werden dürften.

6. Die transatlantische Brücke als letzter politischer Auftrag?

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Dass Habeck im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags bislang für die deutsch-amerikanischen Beziehungen zuständig war, verleiht seiner neuen Rolle zusätzlichen Tiefgang. Der Aufenthalt in den USA könnte damit nicht nur als persönlicher Neustart, sondern auch als Brückenschlag zwischen Politik und Wissenschaft, zwischen Berlin und Washington verstanden werden.

Auch wenn er sich politisch zurückzieht, bleibt er damit eine Stimme im internationalen Diskurs. Ob er in Zukunft erneut politisch aktiv wird – etwa als Experte, Redner oder Autor – bleibt offen. Sicher ist nur: Mit seinem Umzug nach Berkeley endet ein Kapitel – und ein neues beginnt.

7. Was bleibt: Eine ungewöhnliche politische Karriere mit offenem Ausgang

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Robert Habeck war nie ein gewöhnlicher Politiker – und auch sein Abgang wird es nicht sein. Er geht nicht über Nacht, nicht mit Knall – sondern mit einem ruhigen Schritt zur Seite. Vom Kabinettstisch in den Hörsaal, vom Krisenmanager zum Krisenanalytiker – dieser Übergang wirkt durchdacht, nicht zufällig.

Was von ihm bleibt, ist das Bild eines Mannes, der Politik als moralisches und intellektuelles Projekt verstand. Ob sein Wirken in Berkeley ein einmaliges Intermezzo ist oder der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, wird sich zeigen. Klar ist: Robert Habeck verabschiedet sich nicht ins Schweigen – sondern in den Dialog. Nur eben unter anderen Vorzeichen.

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