Wissenschaftlerin erklärt das Rätsel der Déjà-vus – so könnte das mysteriöse Phänomen entstehen

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Déjà-vu – jeder hat es schon einmal erlebt: Ein Moment im Leben, der sich plötzlich so anfühlt, als wäre er bereits erlebt worden. Aber was steckt eigentlich hinter diesem faszinierenden Phänomen? Warum haben wir dieses seltsame Gefühl der Vertrautheit, obwohl wir wissen, dass die Situation neu ist?

Die Wissenschaftlerin Anne Cleary hat sich intensiv mit dieser Frage beschäftigt und liefert nun einen innovativen Erklärungsansatz. Doch ihre Theorie geht weit über die üblichen Erklärungen hinaus und gibt einen aufregenden Einblick in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns.

1. Déjà-vu – Was passiert im Gehirn?

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Ein Déjà-vu ist ein Gefühl der Vertrautheit mit einer Situation, die objektiv gesehen neu ist. Forscher vermuten schon lange, dass dieses mysteriöse Phänomen eine Fehlfunktion im Gedächtnisprozess darstellt. Anne Cleary geht in ihrer Theorie davon aus, dass ein Déjà-vu auftritt, wenn unbewusste Erinnerungen plötzlich hochkommen, ohne dass wir uns ihrer bewusst sind.

Dieses Phänomen scheint besonders dann zu passieren, wenn wir uns an einem Ort befinden, der uns auf seltsame Weise vertraut vorkommt, obwohl wir uns an den Ursprung dieser Erinnerung nicht erinnern können. Was steckt also wirklich dahinter?

2. Unbewusste Erinnerungen als Auslöser

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Cleary vermutet, dass ein Déjà-vu oft durch unbewusste Erinnerungen ausgelöst wird, die in uns schlummern, aber nicht direkt zugänglich sind. Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Raum, der ähnliche Merkmale wie ein anderer Raum in Ihrer Vergangenheit aufweist, an den Sie sich jedoch nicht erinnern können.

Diese räumlichen Ähnlichkeiten führen dazu, dass unser Gehirn diese neue Situation mit einer vergangenen Erfahrung verknüpft – jedoch ohne dass wir uns der Verbindung bewusst sind. Die Erinnerung wird plötzlich aktiviert, was das Gefühl der Vertrautheit auslöst.

3. Räumliche Ähnlichkeiten als Schlüssel

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Ein zentraler Bestandteil von Clearys Theorie ist die Idee, dass räumliche Ähnlichkeiten den Schlüssel für das Verständnis des Déjà-vus darstellen. Die Forscherin stellte fest, dass Menschen besonders häufig ein Déjà-vu erleben, wenn die Anordnung von Gegenständen oder Plätzen in einer neuen Umgebung stark mit der von früheren Erlebnissen übereinstimmt.

Wenn sich beispielsweise Möbel oder Fenster in ähnlicher Weise präsentieren, kann das Gehirn die neue Szene mit einer längst vergangenen Erfahrung verknüpfen. Unbewusst wird der Moment als bereits erlebt wahrgenommen.

4. Phantomerinnerungen und ihre Rolle

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Cleary führte das Konzept der Phantomerinnerungen ein, um das Déjà-vu zu erklären. Diese Erinnerungen sind nicht vollständig abgerufen, sondern verschwommene Fragmente aus der Vergangenheit, die durch visuelle oder emotionale Reize ausgelöst werden können.

Zum Beispiel könnten Fenster in einem Raum oder der Klang eines bestimmten Geräusches Erinnerungen wachrufen, ohne dass wir uns deren Ursprung bewusst sind. Diese ungenauen Erinnerungen führen dazu, dass der Moment uns bekannt vorkommt, obwohl wir ihn tatsächlich noch nie erlebt haben.

5. Das Experiment von Cleary – Erkenntnisse aus der Praxis

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Cleary führte ein Experiment durch, um ihre Theorie zu testen. Dabei stellte sie fest, dass Déjà-vus am häufigsten in Szenen auftreten, die eine ähnliche Anordnung von Elementen enthalten wie eine vorherige Szene. Die Versuchspersonen berichteten, dass sie in bestimmten Momenten ein starkes Gefühl der Vertrautheit erlebten, obwohl sie sich an diese spezielle Situation nicht erinnern konnten.

Dies deutet darauf hin, dass das Gehirn sehr sensibel auf räumliche Strukturen reagiert, die eine unerwartete Verbindung zu früheren Erfahrungen herstellen.

6. Weitere mögliche Ursachen für Déjà-vus

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Obwohl Cleary eine der fundiertesten Erklärungen liefert, gibt es weitere Faktoren, die das Déjà-vu beeinflussen können. Stress, Müdigkeit und emotionale Zustände scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen.

In stressigen Situationen oder bei reiner Müdigkeit könnte das Gehirn beginnen, Informationen aus der Umgebung zu sammeln und zu verarbeiten, die später als vertraut empfunden werden. Auch emotionale Trigger, wie bestimmte Gerüche oder Geräusche, könnten das Phänomen verstärken und uns das Gefühl geben, etwas schon einmal erlebt zu haben.

7. Die Bedeutung für die Wahrnehmungsforschung

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Clearys Arbeit liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie das Gehirn Erinnerungen und Wahrnehmungen verarbeitet. Sie trägt dazu bei, das Verständnis von Gedächtnisprozessen zu erweitern, insbesondere im Hinblick darauf, wie das Gehirn Raum und Zeit organisiert.

Ihre Forschung gibt nicht nur Aufschluss über das Déjà-vu, sondern könnte auch neue Ansätze für die Behandlung von Gedächtnisproblemen oder anderen neurologischen Phänomenen bieten, die mit unbewussten Erinnerungen und Wahrnehmungsverzerrungen zusammenhängen.

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