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In der irischen Grafschaft Longford wurde ein herzloser Fall von Tieraussetzung bekannt. Ein Passant entdeckte fünf kleine Welpen, die in einem einfachen Karton am Straßenrand abgestellt worden waren. Nur knapp entgingen sie einem tragischen Schicksal, denn sie hätten jederzeit aus dem Karton springen und von vorbeifahrenden Autos erfasst werden können. Die örtliche Tierschutzorganisation ISPCA wurde sofort informiert und nahm sich der hilflosen Tiere an.
In einem emotionalen Facebook-Beitrag drückte die Organisation ihre Bestürzung aus: „Ihr kurzes Leben hätte zu Ende sein können, bevor es überhaupt begonnen hatte.“ Glücklicherweise wurden die Welpen rechtzeitig gefunden und in Sicherheit gebracht. Doch solche Fälle sind kein Einzelfall – das Aussetzen von Tieren ist ein weit verbreitetes Problem, das oft tragische Folgen hat.
1. Warum werden Tiere so oft ausgesetzt?
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Immer wieder kommt es vor, dass Hunde, Katzen und Kleintiere einfach sich selbst überlassen werden. Besonders vor Ferienzeiten wie den Sommermonaten oder zu Weihnachten häufen sich solche Vorfälle. Manche Halter erkennen zu spät, dass sie sich nicht ausreichend um ihr Tier kümmern können oder wollen die Verantwortung nicht länger tragen.
Statt sich rechtzeitig um eine verantwortungsvolle Lösung zu bemühen, wird das Tier einfach ausgesetzt. Oft landen solche Tiere in überfüllten Tierheimen, wenn sie überhaupt gefunden werden. Andere erleiden einen qualvollen Tod durch Hunger, Kälte oder Unfälle. Experten kritisieren, dass viele Menschen die Verantwortung eines Haustiers unterschätzen und fordern mehr Aufklärung, um unüberlegte Anschaffungen zu verhindern.
2. Glück im Unglück: Die Rettung der Welpen
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Obwohl die fünf Welpen schwerer Vernachlässigung ausgesetzt waren, hatten sie noch Glück. Nach ihrer Rettung wurden sie in ein Tierheim gebracht, wo sie sofort tierärztlich versorgt wurden. Eine Untersuchung ergab, dass sie unter starkem Wurmbefall litten, ansonsten jedoch in guter gesundheitlicher Verfassung waren.
Da sie erst etwa zehn Wochen alt waren, waren sie noch zu jung, um von ihrer Mutter getrennt zu werden. Im Tierheim erhalten sie nun alle notwendigen Impfungen und medizinische Behandlungen. Sobald sie bereit sind, werden sie an liebevolle Familien vermittelt. Doch nicht alle ausgesetzten Tiere haben dieses Glück. Viele sterben, bevor sie gefunden werden, oder geraten in gefährliche Situationen, aus denen sie sich nicht selbst befreien können.
3. Strafen für das Aussetzen von Tieren
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Das Aussetzen von Tieren ist in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz eine Ordnungswidrigkeit oder in schweren Fällen sogar eine Straftat. Die möglichen Strafen sind drastisch: Wer sein Tier sich selbst überlässt, kann mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro belangt werden. Doch in der Praxis fallen die Strafen oft milder aus, sodass viele Täter ungeschoren davonkommen.
Tierschutzorganisationen fordern daher strengere Gesetze und konsequentere Kontrollen, um das Aussetzen von Tieren wirksam zu verhindern. Auch in Irland, wo die Welpen gefunden wurden, gibt es Strafen für Tierquälerei, doch auch dort bleibt das Problem weiterhin bestehen. Tierschützer setzen sich dafür ein, dass solche Vergehen härter geahndet und mehr Aufklärungsarbeit geleistet wird.
4. Tierheime kämpfen mit Überlastung
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Tierheime und Tierschutzorganisationen stehen durch das hohe Aufkommen ausgesetzter Tiere vor großen Herausforderungen. Besonders in den Ferienzeiten sind viele Einrichtungen überfüllt und haben nicht genug Kapazitäten, um alle Tiere angemessen zu versorgen. Viele Heime sind zudem unterfinanziert und auf Spenden angewiesen, um Futter, medizinische Behandlungen und Unterkünfte bereitzustellen.
Freiwillige Helfer arbeiten oft am Limit, um die Vielzahl der Tiere zu betreuen. Tierschützer fordern deshalb mehr staatliche Unterstützung, um die Versorgung von ausgesetzten Tieren sicherzustellen. Zudem wird gefordert, dass Tierhalter stärker sensibilisiert werden, bevor sie sich für ein Haustier entscheiden, damit unüberlegte Anschaffungen vermieden werden können.
5. Was tun, wenn man ein ausgesetztes Tier findet?
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Wer ein herrenloses oder ausgesetztes Tier entdeckt, sollte sofort handeln. Die erste Anlaufstelle ist das nächste Tierheim oder eine Tierschutzorganisation, die sich um die Tiere kümmern kann. Falls das Tier verletzt ist oder sich in einer gefährlichen Lage befindet, kann auch die Polizei oder Feuerwehr verständigt werden.
Wichtig ist, das Tier nicht einfach mitzunehmen, sondern die zuständigen Stellen zu informieren. Falls möglich, sollte man das Tier mit Wasser und Futter versorgen, bis professionelle Hilfe eintrifft. Jeder kann dazu beitragen, dass solche Fälle nicht unbemerkt bleiben und die Tiere eine zweite Chance auf ein liebevolles Zuhause bekommen.
6. Verantwortung übernehmen: Tiere sind keine Wegwerfartikel
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Das traurige Schicksal der fünf Welpen zeigt, wie wichtig es ist, Verantwortung für Haustiere zu übernehmen. Tiere sind keine kurzfristigen Anschaffungen, sondern Lebewesen, die Liebe, Pflege und ein dauerhaftes Zuhause brauchen. Wer sich ein Haustier zulegen möchte, sollte sich vorher gut informieren und sicherstellen, dass er sich langfristig darum kümmern kann.
Falls sich die Lebensumstände ändern, gibt es immer Alternativen zum Aussetzen – von Tierheimen über Tierschutzorganisationen bis hin zu privaten Vermittlungen. Durch mehr Aufklärung, strengere Gesetze und verantwortungsbewusstes Handeln kann das Leid ausgesetzter Tiere verringert werden. Jeder kann helfen – sei es durch Adoption, Spenden oder einfach durch das Bewusstsein, dass Tiere ein Leben lang Liebe und Fürsorge verdienen.