
Im Internet tummeln sich immer wieder Betrüger, die ahnungslose Menschen mit ihren Maschen in die Falle locken. Eine besonders perfide Methode, die in den letzten Monaten immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat, sind die sogenannten Schenkkreise. Diese scheinen auf den ersten Blick eine einfache Möglichkeit zu sein, schnelles Geld zu verdienen, doch hinter der Fassade verbirgt sich ein gefährliches Pyramidensystem.
Die Opfer werden mit hohen Gewinnen gelockt, doch verlieren meist ihr Geld, ohne jemals eine Gegenleistung zu erhalten. In diesem Artikel erfährst du, was Schenkkreise sind, wie sie funktionieren und vor allem, wie du dich vor dieser Betrugsmasche schützen kannst. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und nicht in die Falle der Betrüger zu tappen.
1. Was sind Schenkkreise?

Schenkkreise sind eine perfide Betrugsmasche, die oft als einfache, harmlose Möglichkeit präsentiert wird, um viel Geld zu verdienen. Der Grundgedanke eines Schenkkreises ist, dass du eine kleine Summe an andere Teilnehmer gibst und dafür angeblich eine viel größere Summe zurückerhältst. Diese Versprechungen von hohen Gewinnen locken viele Menschen, die hoffen, durch die Schenkungen finanziell frei zu werden. Doch diese Systeme sind in Wirklichkeit ein Pyramidensystem, bei dem die obersten Mitglieder vom Geld der unteren profitieren.
Diejenigen, die als letzte beitreten, verlieren häufig ihr Geld, da die Versprechen der Rückzahlungen nie erfüllt werden. Einmal im Schenkkreis gefangen, wird es immer schwieriger, sich zu befreien. Oft müssen die Opfer mit Hoffnung und Geduld auf ihren Gewinn warten, der jedoch nie kommt. Die Betrüger hingegen stecken sich das Geld der Opfer ein, ohne jemals etwas zurückzugeben.
2. Die Schenkkreise verkaufen sich als spirituelle Bewegung

Schenkkreise geben sich häufig als spirituelle oder esoterische Gemeinschaften aus, um ihre wahre Absicht zu verschleiern. Sie nennen sich oft „Mandala“ oder „Lotusreisen“ und versprechen den Teilnehmern eine heilige Ökonomie, bei der sich alle gegenseitig helfen und Wohlstand schaffen. Dies wird unter einem spirituellen Deckmantel verkauft, was viele Menschen anspricht, die an ganzheitliche oder alternative Ansätze glauben.
Die Mitglieder sollen sich durch das Schenken von Geld an andere nach und nach in der „Pyramide“ nach oben arbeiten. Doch dieser spirituelle Ansatz ist nur ein Vorwand, um Geld zu sammeln und die Teilnehmer zu manipulieren. Die angebliche „Freiheit“ und das „harmonische Leben“ sind leere Versprechungen, die darauf abzielen, die Opfer in die Falle zu locken. Diese Masche ist besonders gefährlich, weil sie emotionale Vertrauen und Glaube ausnutzt.
3. Kontaktaufnahme erfolgt über WhatsApp oder Facebook

Die Betrüger nutzen oft soziale Medien wie Facebook oder WhatsApp, um ihre Opfer zu erreichen. Die Kontaktaufnahme geschieht meist in Form von Gruppen oder privaten Nachrichten, die scheinbar von vertrauenswürdigen Quellen stammen. Viele Schenkkreis-Betrüger behaupten, dass sie durch den Kreis ein besseres Leben führen und wollen dies mit anderen teilen. Sie nutzen emotionale und esoterische Rhetorik, um ihre Opfer in den Kreis zu locken, oft unter dem Vorwand von Liebe, Fülle und gemeinsamem Wohlstand.
In diesen Gruppen wird den Menschen erklärt, dass sie durch das Zahlen eines Betrags an andere Mitgliedern in den Kreis eintreten können, um später das Geld zurückzuerhalten. Diese Gruppen erzeugen eine falsche Sicherheit, da sie oft den Eindruck erwecken, dass es sich um eine harmlose Gemeinschaft handelt. In Wahrheit ist es ein gut durchdachtes Betrugssystem, das Menschen durch Manipulation und falsche Versprechungen ausbeutet.
4. Gefährliche Anwerbung weiterer Mitglieder

Ein weiterer Teil der Masche besteht darin, dass die Opfer irgendwann aufgefordert werden, selbst neue Mitglieder zu werben, um die Finanzierung des Kreises aufrechtzuerhalten. Sobald ein Mitglied neue Personen in den Kreis integriert, profitiert es von den Beiträgen der neuen Mitglieder. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, in dem immer mehr Menschen in die Falle gelockt werden.
Diejenigen, die am Anfang beigetreten sind, müssen weiterhin hohe Beiträge leisten, um die Versprechen auf eine Rückzahlung zu erhalten, die jedoch nie eintreffen wird. Schlimmer noch, diejenigen, die selbst andere Mitglieder werben, werden zu Mitbeteiligten am Betrug. Sie begehen eine Straftat, wenn sie Menschen in ein illegales System einführen, ohne es zu wissen. Dieser Zwang zur Anwerbung kann psychologisch belastend wirken und den Opfern das Gefühl geben, dass sie Teil von etwas „Wichtigem“ sind, was es noch schwieriger macht, den Kreis zu verlassen.
5. Die hohe Summe, die für die Teilnahme verlangt wird

Ein häufiges Merkmal von Schenkkreisen ist die hohe Anfangsinvestition, die verlangt wird, um in den Kreis einzutreten. Oft sind es Summen wie 555 Euro oder sogar noch höhere Beträge, die bezahlt werden müssen, um eine neue Stufe zu erreichen. Diese hohen Beiträge sind nicht nur ein finanzieller Verlust für die Opfer, sondern auch eine erhebliche psychologische Belastung.
Die Opfer werden in den meisten Fällen durch die Versprechen eines schnellen und hohen Gewinns motiviert, der sie an der Teilnahme festhält. Doch diese Zahlungen werden nicht als Investition in eine echte Möglichkeit betrachtet, sondern als Teil eines Systems, das darauf abzielt, Geld von den neuen Teilnehmern zu sammeln. Die Mitglieder zahlen und hoffen auf den Rückfluss, der nie kommt, und verlieren auf diese Weise nicht nur ihr Geld, sondern auch ihren Glauben an die Gerechtigkeit.
6. Die rechtlichen Konsequenzen von Schenkkreisen

In Deutschland sind Schenkkreise illegal und stellen einen klaren Verstoß gegen das Gesetz dar. Wer aktiv an einem Schenkkreis teilnimmt oder andere Menschen anwirbt, kann sich rechtlichen Konsequenzen gegenübersehen. Der Bundesgerichtshof hat bereits mehrfach entschieden, dass diese Systeme gegen das Gesetz verstoßen und die betroffenen Teilnehmer ein Recht auf Rückerstattung haben. Leider ist es oft schwierig, die Betrüger zur Rechenschaft zu ziehen, da diese oft anonym agieren und sich hinter gefälschten Identitäten verstecken.
Es ist daher entscheidend, dass du vorsichtig bist und dich nicht in solche Systeme verstricken lässt. Wenn du in einem Schenkkreis bist, solltest du sofort mit der Polizei oder einer Verbraucherzentrale Kontakt aufnehmen, um Unterstützung zu erhalten und den Schaden zu begrenzen.
7. Schutzmaßnahmen gegen Schenkkreise

Es gibt mehrere wichtige Schutzmaßnahmen, die du ergreifen kannst, um dich vor der Teilnahme an Schenkkreisen zu schützen. Der wichtigste Schritt ist, keine Zahlungen an fremde Personen zu leisten, die du nicht persönlich kennst. Auch wenn Freunde oder Familienmitglieder dich anwerben, solltest du kritisch bleiben und den Hintergrund dieser Systeme hinterfragen. Vertraue deinem Bauchgefühl und lasse dich nicht unter Druck setzen.
Bei Verdacht auf einen Schenkkreis kannst du die Polizei oder die Verbraucherzentrale informieren, um rechtzeitig Abhilfe zu schaffen. Eine weitere Maßnahme ist es, Gruppen oder Chats, die Schenkkreise fördern, sofort zu verlassen und den Kontakt mit den Verantwortlichen abzubrechen. Informiere dich regelmäßig über gängige Betrugsmaschen, um gewappnet zu sein und nicht Opfer von Manipulation zu werden.
8. Was tun, wenn man bereits Opfer wurde?

Falls du bereits Opfer eines Schenkkreises geworden bist, gibt es mehrere Schritte, die du unternehmen kannst, um Hilfe zu bekommen. Zunächst solltest du alle Beweise sichern, wie etwa Nachrichten oder Zahlungsbelege, die den Ablauf des Betrugs nachweisen. Danach solltest du dich umgehend an die Polizei wenden, um den Vorfall zu melden und Ermittlungen einzuleiten. Ebenso kann es hilfreich sein, sich an den Weißen Ring zu wenden, eine Organisation, die Unterstützung für Betrugsopfer bietet.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es oft schwierig ist, den Täter zu finden und das verlorene Geld zurückzuerhalten. Dennoch ist es wichtig, aktiv zu werden, um nicht nur sich selbst, sondern auch anderen vor ähnlichen Betrügereien zu schützen.