„Heilstätten“: Die erschreckende Wahrheit hinter dem deutschen Horrorfilm

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Im Februar 2018 sorgte der deutsche Horrorfilm „Heilstätten“ für Aufsehen, indem er erstmals Social Media mit klassischem Horror verband. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von YouTuber*innen, die sich mutig auf die Suche nach paranormalen Aktivitäten in den Heilstätten bei Berlin macht. Mit Nachtsichtkameras ausgestattet, dringen sie in die verlassenen und teils verfallenen Gebäude der ehemaligen Lungenheilanstalt ein.

Dabei kommen düstere Geheimnisse ans Licht, die die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lassen. Doch die Spannung endet nicht im Film: Hinter den Kulissen steckt eine wahre Geschichte, die die Inspiration für diesen Horrorstreifen lieferte. Wir beleuchten die Hintergründe des berühmten Krankenhauses und die schaurigen Ereignisse, die es zu einem Ort voller Mythen machten.

1. Die Beelitz-Heilstätten als medizinisches Vorzeigeprojekt

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Die Beelitz-Heilstätten wurden zwischen 1898 und 1930 errichtet und galten lange als fortschrittliches Vorzeigeprojekt für die Behandlung von Tuberkulose-Patient*innen. Auf einer Fläche von 200 Hektar entstanden etwa 60 Gebäude, die vollständig autark betrieben wurden. Die Anlage verfügte über ein eigenes Energieversorgungssystem, eine Wasserförderung und ein unterirdisches Tunnelsystem, das frische Luft aus den umliegenden Wäldern einleitete. Neben einer Lungenheilstätte im nördlichen Bereich beherbergte das Gelände Sanatorien für nicht ansteckende Krankheiten im Süden.

Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurde die Klinik zudem als Lazarett genutzt, unter anderem auch für Adolf Hitler. Die Kombination aus innovativer Architektur und medizinischer Expertise machte die Heilstätten zu einem wichtigen Kapitel in der deutschen Medizingeschichte.

2. Verfall und Mythen um die Heilstätten

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Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Niedergang der Beelitz-Heilstätten, was die Grundlage für zahlreiche Legenden und Mythen legte. Während der Nutzung durch sowjetische Truppen von 1945 bis 1994 kursierten Gerüchte über Menschenversuche, die angeblich auf dem Gelände stattfanden.

In den 1990er-Jahren sorgten zudem Verbrechen und Morde in der Umgebung für schaurige Schlagzeilen. Diese Ereignisse verstärkten den Ruf der Heilstätten als Ort des Unheils und machten sie zum Ziel für Neugierige, Abenteurer*innen und Filmemacher. Ihre mystische und bedrückende Atmosphäre inspirierte auch den Horrorfilm „Heilstätten“, der die dunkle Vergangenheit des Geländes aufgriff und fiktional verarbeitete. Bis heute gelten die Heilstätten als einer der sagenumwobensten Orte Deutschlands.

3. „Heilstätten“: Film und Inspiration

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Der deutsche Found-Footage-Horrorfilm „Heilstätten“ wurde zwar nicht direkt in Beelitz gedreht, nimmt aber starken Bezug auf die düstere Vergangenheit des Ortes. Gedreht wurde der Film in der Heilstätte Grabowsee, doch die Geschichte greift Gerüchte über Menschenversuche, paranormale Aktivitäten und tragische Verbrechen der Beelitz-Heilstätten auf.

Die verlassenen Gebäude, die beklemmende Atmosphäre und die mystischen Legenden dienten als Inspiration, um die beklemmende Stimmung des Films zu schaffen. Besonders die Verweise auf die schaurigen Ereignisse der Vergangenheit machen den Film zu einem Highlight für Horrorfans. Mit seiner Mischung aus Realität und Fiktion trägt „Heilstätten“ dazu bei, den Ort weiter als gruseligen Mythos zu etablieren und die schaurigen Geschichten lebendig zu halten.

4. Die Verbrechen der „Bestie von Beelitz“

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Eines der bekanntesten und erschütterndsten Kapitel der Heilstätten-Geschichte ist das des Serienmörders Wolfgang Schmidt, der in den Medien als „Rosa Riese“ oder „Bestie von Beelitz“ bekannt wurde. In den 1990er-Jahren ermordete Schmidt fünf Menschen, darunter eine Mutter und ihr Baby, ganz in der Nähe des Krankenhausgeländes.

Zusätzlich verübte er zwei brutale Überfälle, bei denen die Opfer schwer verletzt wurden. Diese grausamen Verbrechen verbreiteten Angst und Schrecken in der Region und festigten den Ruf der Heilstätten als Ort des Bösen. Im Horrorfilm „Heilstätten“ wird auf Schmidt und seine Taten angespielt, was die düstere Stimmung des Films verstärkt. Bis heute bleibt Schmidt eine erschreckende Figur der deutschen Kriminalgeschichte.

5. Tragische Ereignisse in der Neuzeit

Bild: Imago / Future Image

Auch nach den 1990er-Jahren blieben die Beelitz-Heilstätten ein Schauplatz für tragische Vorfälle. 2008 verabredete sich ein Wissenschaftler aus Mainz mit einem jungen Model für ein Fotoshooting auf dem Gelände. Das Treffen endete tödlich, als der Mann die Frau betäubte und anschließend erwürgte. Zwei Jahre später stürzte ein junger Mann aus dem vierten Stock eines verfallenen Gebäudes und erlag später seinen Verletzungen.

Diese Ereignisse trugen dazu bei, den unheimlichen Ruf der Heilstätten weiter zu stärken. Besonders für Horrorfans und Filmemacher*innen sind die Heilstätten ein Anziehungspunkt geblieben. Die Mischung aus düsterer Vergangenheit und realen Tragödien macht das Gelände zu einem einzigartigen, aber auch bedrückenden Ort in der deutschen Geschichte.

6. Die Gerüchte um paranormale Aktivitäten

Bild: midjourney.com

Bis heute gibt es zahlreiche Berichte über paranormale Aktivitäten auf dem Gelände der Beelitz-Heilstätten. Besucher sprechen von unerklärlichen Geräuschen, plötzlichen Temperaturveränderungen und Erscheinungen, die angeblich die Geister der verstorbenen Patient*innen und Opfer der Menschenversuche sein sollen.

Diese Geschichten ziehen Abenteurer*innen, Geisterjäger*innen und Filmemacher*innen gleichermaßen an. Besonders die dunkle und verlassene Atmosphäre der Heilstätten beflügelt die Fantasie vieler Besucher. Der Film „Heilstätten“ greift diese Legenden auf und verarbeitet sie zu einer fiktiven Horrorgeschichte. Die Kombination aus realen Schauplätzen und gruseligen Mythen macht die Heilstätten zu einem der bekanntesten Orte für schaurige Erlebnisse in Deutschland.

7. Wandel der Beelitz-Heilstätten

Bild: Imago / Panthermedia

In den letzten Jahren bemüht sich die Gemeinde, das morbide Image der Beelitz-Heilstätten abzulegen. Viele der historischen Gebäude wurden mittlerweile saniert, und in einigen Teilen des Areals finden sich heute neue Nutzungen.

So beherbergt ein Gebäude eine neurologische Rehabilitationsklinik, während andere Bereiche als Atelierwohnungen für Kreative geplant sind. Ziel ist es, die Heilstätten zu einem lebendigen Stadtteil zu entwickeln, der Kunst, Kultur und Geschichte vereint. Trotz der neuen Pläne bleibt die Vergangenheit der Heilstätten präsent, was den Ort zu einem faszinierenden Mix aus dunkler Geschichte und modernen Perspektiven macht. Die Gemeinde hofft, durch die Umgestaltung ein positives Bild zu etablieren.

8. Die Bedeutung für Film und Kultur

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Die Beelitz-Heilstätten sind nicht nur ein historischer Ort, sondern auch eine beliebte Kulisse für Filme, Serien und Fotoshootings. Neben dem deutschen Horrorfilm „Heilstätten“ diente das Gelände auch dem US-Mystery-Thriller „A Cure for Wellness“ (2017) als Drehort.

Die Mischung aus verlassenen Gebäuden, düsterer Atmosphäre und realen Geschichten macht die Heilstätten zu einem Anziehungspunkt für Kreative. Fotografinnen und Filmemacherinnen nutzen die einmalige Ästhetik, um beeindruckende Werke zu schaffen. Gleichzeitig trägt die Nutzung des Geländes zu seinem kulturellen Erbe bei und zeigt, wie die Beelitz-Heilstätten ihre historische Bedeutung mit neuen Geschichten verbinden. Dies bewahrt den Mythos und macht den Ort international bekannt.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Sterne es im sichtbaren Universum gibt?

Schätzungen zufolge gibt es im sichtbaren Universum etwa 100 Milliarden Galaxien, jede mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen. Das bedeutet, dass es ungefähr 10.000 Milliarden Milliarden Sterne gibt. Diese unvorstellbare Zahl zeigt die enorme Größe und Vielfalt des Universums und lässt uns über die Möglichkeit von Leben außerhalb der Erde nachdenken.