Bekannte Einzelhandelskette zieht sich zurück: Die Hälfte der Filialen schließt

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Die Herausforderungen im stationären Handel nehmen weiter zu. Eine der bekanntesten Einzelhandelsketten zieht nun drastische Konsequenzen und reduziert ihre Präsenz in Deutschland erheblich. Mehr als die Hälfte ihrer Filialen wird geschlossen. Besonders betroffen sind Städte im Ruhrgebiet, wo die Schließungswelle besonders hart zuschlägt.

Die Geschäftsführung spricht von dramatischen Entwicklungen in den Innenstädten und sieht den traditionellen Einzelhandel in einer äußerst schwierigen Lage. Durch die Verlagerung hin zum Onlinehandel und den Rückgang der Besucherzahlen in den Einkaufsstraßen haben viele Unternehmen mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Weitere Filialschließungen scheinen unvermeidbar.

1. Kampf um das Überleben im stationären Handel

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Die Situation des stationären Einzelhandels in deutschen Innenstädten verschlechtert sich seit Jahren. Die Verlagerung hin zum Onlinehandel und die Auswirkungen der Pandemie haben vielen Unternehmen stark zugesetzt. Die klassischen Einkaufsstraßen verlieren an Attraktivität, was zu einem deutlichen Rückgang der Besucherzahlen führt. Zahlreiche Einzelhändler kämpfen ums Überleben oder mussten bereits aufgeben.

Besonders für spezialisierte Anbieter wird es immer schwieriger, rentabel zu arbeiten, da Kunden zunehmend Produkte online erwerben. Die aktuelle Schließungswelle, die viele Filialen betrifft, ist ein weiteres deutliches Zeichen der anhaltenden Krise im Einzelhandel, die ohne Anpassungen schwer zu überwinden sein wird.

2. Warum Filialen aufgegeben werden

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Die Entscheidung, Filialen zu schließen, wurde keineswegs leichtfertig getroffen. Hinter den drastischen Maßnahmen steht eine klare betriebswirtschaftliche Analyse. Viele Standorte sind aufgrund der stark sinkenden Besucherzahlen nicht mehr profitabel. Die hohen Kosten für Miete, Personal und Betrieb übersteigen in vielen Fällen die Einnahmen, was die Schließung unvermeidbar macht.

Besonders in strukturschwachen Regionen oder an Standorten, die bereits seit Jahren mit Umsatzrückgängen zu kämpfen haben, fällt die Entscheidung zugunsten einer Schließung. Trotzdem bleibt die Kette in bestimmten Regionen präsent und setzt weiterhin auf den stationären Handel, dort, wo dieser noch wirtschaftlich tragfähig ist.

3. Dramatische Lage in den Innenstädten

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Der Geschäftsführer der betroffenen Kette bureo.de bezeichnet die Situation in den deutschen Innenstädten als „dramatisch“. Der Umsatzrückgang, der durch die zunehmend leeren Fußgängerzonen spürbar wird, betrifft nicht nur den Einzelhandel, sondern hat massive Auswirkungen auf das gesamte Stadtbild. Immer mehr Ladenschließungen verursachen eine Abwärtsspirale: Weniger Besucher bedeuten weniger Umsatz, was weitere Geschäfte zur Schließung zwingt.

Diese negative Entwicklung trifft nicht nur große Filialketten, sondern auch kleinere Betriebe und Restaurants, die auf Laufkundschaft angewiesen sind. Ohne eine grundlegende Veränderung droht vielen Innenstädten der Verfall, da die Attraktivität für Besucher immer weiter abnimmt.

4. Ruhrgebiet besonders betroffen

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Einige Regionen in Deutschland sind von den aktuellen Veränderungen im Einzelhandel besonders stark betroffen. Vor allem das Ruhrgebiet hat sich zu einem Brennpunkt dieser Entwicklung entwickelt. Die strukturellen Probleme in den Innenstädten dieser Region sind gravierend: Leerstände, fehlende Kaufkraft und der Rückzug großer Ketten haben sichtbare Spuren hinterlassen. Nun stehen Filialen in Städten wie Dortmund, Herten und Gladbeck vor der Schließung.

Besonders tragisch ist die Lage, da viele dieser Standorte erst vor einem Jahr von einer insolventen Kette übernommen wurden. Jetzt droht das Aus erneut. Diese Entwicklung zeigt, wie tiefgreifend die Krise den stationären Einzelhandel im Ruhrgebiet getroffen hat und welche Herausforderungen auf die betroffenen Städte zukommen.4o

5. Fokus auf den Süden Deutschlands

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Während in einigen Regionen Deutschlands Filialen geschlossen werden, richtet das Unternehmen buero.de seinen Fokus auf den süddeutschen Markt. Die Geschäftsführung sieht hier bessere Chancen, den stationären Handel erfolgreich fortzuführen. In diesen Gebieten ist die Kaufkraft stärker und die strukturellen Probleme in den Innenstädten weniger ausgeprägt, was die Präsenz für das Unternehmen weiterhin attraktiv macht.

Zusätzlich vertreibt die Kette ihre eigenen Produkte, wie Hefte und Stifte, über andere Einzelhändler, um die Marke sichtbar zu halten und den Vertrieb zu stärken. Diese Strategie ermöglicht es dem Unternehmen, trotz der Filialschließungen weiterhin am Markt präsent zu bleiben und neue Vertriebskanäle zu nutzen.

6. Unklarheit über Auswirkungen auf Mitarbeiter

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Wie sich die Schließungen auf die Beschäftigtenzahl auswirken, ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. Sicher ist jedoch, dass zahlreiche Arbeitsplätze in den betroffenen Filialen gefährdet sind. Der Wegfall der Standorte im Ruhrgebiet und in anderen Regionen wird voraussichtlich zu einem erheblichen Abbau von Stellen führen.

Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Mitarbeiter in verbleibende Filialen versetzt werden können oder ob alternative Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden. Die Unsicherheit für die Mitarbeiter bleibt in dieser Phase hoch, und die genauen Auswirkungen werden sich erst in den kommenden Monaten zeigen.

7. Die Zukunft des stationären Handels

Bild: Imago / ITAR-TASS

Der Fall dieser Einzelhandelskette ist nur ein Beispiel für die massiven Herausforderungen, denen der stationäre Handel in ganz Deutschland gegenübersteht. Die fortschreitende Digitalisierung und der wachsende Konkurrenzdruck durch den E-Commerce setzen traditionelle Geschäfte stark unter Druck. Trotzdem gibt es Unternehmen, die erfolgreich auf eine Kombination von Online- und Offline-Verkauf setzen.

Die zentrale Frage bleibt, ob es dem stationären Handel gelingt, sich neu zu erfinden und seine Stärken zu nutzen. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie sich der Einzelhandel in den Innenstädten behaupten und an die veränderten Marktbedingungen anpassen kann.

8. Fazit

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Die Entscheidung, mehr als die Hälfte der Filialen zu schließen, verdeutlicht, wie ernst die Krise im stationären Einzelhandel ist. Während einige Standorte keine Perspektive mehr haben, setzt das Unternehmen auf eine Neuorientierung und fokussiert sich auf Regionen mit besseren Erfolgsaussichten.

Ob dieser Schritt die gewünschten Ergebnisse bringt, bleibt abzuwarten. Es stellt sich die Frage, wie sich der stationäre Handel in Deutschland langfristig entwickeln wird. Eines ist jedoch sicher: Ohne tiefgreifende Veränderungen wird es für viele Einzelhändler zunehmend schwerer, in den Innenstädten Fuß zu fassen und erfolgreich zu bleiben.

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Der größte lebende Organismus der Welt ist ein Klonkollektiv von Pappeln, genannt Pando, im Fishlake National Forest in Utah, USA. Pando erstreckt sich über etwa 43 Hektar und besteht aus genetisch identischen Bäumen, die durch ein gemeinsames Wurzelsystem verbunden sind. Dieses beeindruckende Netzwerk wird auf mindestens 80.000 Jahre geschätzt und zeigt die erstaunliche Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit von Pflanzen.