Sprühen statt waschen mit Trockenshampoo – Anwendungstipps und Tricks vom Profi-Friseur

Bild: Shutterstock / New Africa

So beginnt mancher Morgen: Gestern Abend erst die Haare frisch gewaschen, schon sehen die Ansätze wieder fettig aus. Da rächt sich die Zeit länger im Bett. Zum Wachen ist die Zeit zu knapp. Stress und Hektik sind morgens aber nicht zu gebrauchen. Das praktische Trockenshampoo ist der Retter.

Es pflegt die Haare und befreit sie in Sekunden von dem fettigen Aussehen und gibt ihnen den Frische-Kick. Mit den Anwendungstipps und Tricks vom Profi-Friseur benutzt du das Trockenshampoo richtig. Mit dem Wissen um die richtige Trockenshampoo Anwendung gelingt dir schnell die morgendliche Haarauffrischung. Deine Haare strahlen im Nu wie frisch gewaschen.

1. Wie ein Trockenshampoo funktioniert

Bild: Shutterstock / New Africa

Die einfache Antwort ist beispielhaft Reisstärke. Das weiße Pulver ist für die Haare ein Wundermittel. Wenn Haare fettig werden, wie kann Trockenshampoo helfen? Für fettige Haare ist deine Kopfhaut vor allem verantwortlich mit ihren Talgdrüsen und lässt sie unschön aussehen.

Wenn du das Haar zu oft wäschst, trocknet die Kopfhaut aus. Dann beginnen die Talgdrüsen, die Fettproduktion zu starten. So beginnt ein Teufelskreis. Schnell wird dein Haar immer fettiger und du wäschst es noch öfter. Diesem Teufelskreis entgegenwirkt das Trockenshampoo. Es rettet dich in der Not ganz ohne Shampoo mit Wasser in ein paar Sekunden.

2. Arten von Trockenshampoo

Bild: Shutterstock / New Africa

Das Trockenshampoo kommt als Puder, meist aus der Spraydose. Es besteht aus Pflanzenstärke, zum Beispiel Reisstärke, Talkum oder aus Silicat-Salzen. Bei der Verwendung von Trockenshampoo brauchst du die Haare nicht jeden Tag zu waschen, was die Haarstruktur entlastet.

Das überschüssige Fett wird durch die Anwendung des pulverisierten Shampoos aus dem Haar und von der Kopfhaut aufgesaugt wie mit Löschpapier. Nachdem du das Shampoo aufgesprüht hast, kämmst du es nach einer kurzen Einwirkzeit aus. Nach der Anwendung mit Trockenshampoo ist das Haar wie gewohnt frisch und glänzend und lässt sich problemlos frisieren.

3. Trendprodukt

Bild: Shutterstock / Mila Supinskaya Glashchenko

Der Allrounder Trockenshampoo ist wieder ein Trendprodukt geworden. Weil es wie durch Zauberhand in nur wenigen Minuten wirkt und ein frisches Haar zaubert, bestätigen viele der Produkte es als Zwischendurch Lösung und für die Reinigung von schnell fettendem Haar. Der Praxistest bestätigt das tolle Volumen und die bessere Griffigkeit und Textur.

Besonders unter Zeitdruck ist das Trockenshampoo eine große Hilfe, dabei kann es indirekt deine Talgproduktion ganz nebenbei trainieren. Die beispielhaft enthaltende Reisstärke neutralisiert dabei überschüssige Fett und dein Haar sieht wieder frisch aus. Zusätzlich trocknet deine Kopfhaut dabei nicht aus und deine Talgdrüsen haben eine verdiente Ruhepause.

4. Trockenshampoo richtig anwenden – damit es sicher gelingt

Bild: Shutterstock / namtipStudio

Die richtige Anwendung des Trockenshampoos ist recht einfach. Du brauchst neben dem Trockenshampoo eine Bürste oder Kamm und deine Finger. Dann gehst du wie folgt vor:
Schritt 1 Scheiteln: Dose oder Spray gut schütteln! Das Deckhaar anheben und das Trockenshampoo auf die Ansätze der Haarpartien gleichmäßig verteilen oder mit mindestens 20 Zentimeter Abstand sprühen. Zusätzlich in den unteren Haarschichten verteilt/gesprüht gibt das Trockenshampoo zusätzliches Volumen.
Schritt 2 Einmassieren: Sind die Stärkepartikel gut verteilt, nehmen sie in wenigen Minuten das Fett, Rückstände anderer Haarstyling-Produkte und Verunreinigungen auf. Mit deinen Händen gut einmassiert, wirkt das Haar bereits wie frisch gewaschen.

Schritt 3 Ausbürsten: Wenn du am besten die Haare über Kopf ausbürstest, fallen die Partikel direkt nach unten ins Waschbecken. Sie bleiben nicht im Haar. Das Pulver lässt sich gut ausbürsten. Dabei eignet sich eine Haarbürste mit Naturborsten dafür am besten. Naturhaarbürsten schonen die Haarstruktur und führen nicht so rasch zur Splissbildung. Reste lassen sich auch kalt aus föhnen.
Schritt 4 Kämmen und Stylen: Zum perfekten Finish gehört anschließende Kämmen und Stylen. Beim Kämmen bekommt dein Haareinen intensiven Glanz. Nach dem Trockenshampoo wird dein Haar griffiger und ist einfacher zu stylen. Deshalb verwendet man es oft als Ersatz für Haarspray.

5. Was ist zu beachten bei der Anwendung des Trockenshampoos?

Bild: Shutterstock / Prostock-studio

Es gibt Trockenshampoos für alle Haartypen, andere für bestimmte. So sind sie speziell für fettendes, für trockenes oder lockiges Haar, für mehr Volumen, einen festen Griff oder besseres Styling. Für die jeweiligen Haartypen der HaarAuffrischer sind die Inhaltsstoffe entscheidend. Es gibt Trockenshampoos für bestimmte Haarfarben. Sie verstärken bei der Anwendung die Farbintensität.

Dunkles Haar wirkt anschließend zum Beispiel noch glänzender und strahlender. Ein zusätzlicher Farb-Effekt in den Produkten unterstützt die Farbwirkung entsprechend. Selbst für weißes Haar sind am Markt extra Varianten erhältlich. Andererseits werden Trockenshampoos für alle Haarfarben konzipiert, die alle Familienmitglieder nutzen können.

6. Der Duft

Bild: Shutterstock / Zigres

Manche Trockenshampoos riechen recht stark, andere Produkte gibt es mit dezentem Duft. Die Shampoos werden mit Zitronendüften, tropischen Früchte-Düften sowie Schokoladen-Aromen versehen, damit sie dir den ganzen Tag das angenehme Duftgefühl schenken. Bei Allergien solltest du auf die Inhaltsstoffe achten.

Im Trockenshampoo können neben Aluminiumsalzen Talkum oder Alkohol, Konservierungsmittel sowie Treibgase enthalten, die bedenklich sein können. Dabei mag der eine oder andere Inhaltsstoffe zu Hautrötungen, -reizungen oder allergischen Reaktionen führen. Deshalb ist es sinnvoll, das Trockenshampoo vor einer Anwendung am Haar, an einer einzelnen Hautpartie zu testen. Verträgst du das, kannst du es ohne Probleme beim Haarschopf verwenden.

7. Die Pflegestoffe

Bild: Shutterstock / Pixel-Shot

Manche Trockenshampoos beinhalten zusätzliche Pflegestoffe wie zum Beispiel Aloe Vera, damit dein Haar zusätzlich gepflegt wird. Das Aloe Vera spendet deinem Haar eine extra Portion Feuchtigkeit. Besonders im Sommer wird unser Haar vom Sonnenlicht mit den UV-Strahlen angestrahlt.

Anbieter von Trockenshampoos haben spezielle Produkte entwickelt, die das Haar schützen und vor der schädlichen UVA- sowie UVB-Strahlung bewahren. Vor jeder Anwendung nicht vergessen, das Trockenshampoo kräftig zu schütteln, damit sich die Inhaltsstoffe gut vermischen. Sprühe immer mindestens 20 cm Abstand vom Haaransatz. Das vermeidet einen weißen Schleier. Außerdem das Shampoo nicht mit einem Handtuch verreiben, um Haarbruch zu vermeiden.

8. Kann Trockenshampoo dem Haar schaden?

Bild: Shutterstock / Andrey_Popov

Hast du Angst vor Juckreiz, Schuppen, Haarbruch oder Haarausfall? Solche Horrorgeschichten um das Trockenshampoo sind Mythen und somit Fake-Meldungen. Fakt ist: Trockenshampoo ist unschädlich für deine Kopfhaut und dein Haar. Es führt auch keines Falls zu Haarausfall. Trotzdem ist es wichtig, beim Kauf auf die Qualität des Produktes zu achten. Viele billige Trockenshampoos hinterlassen einen weißen Schleier und enthalten schädliche Substanzen. Der Duftstoff Lilial kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Er ist in der Inhaltsliste als Burtylphenyl Methylpropional zu erkennen. Außerdem geben Billigprodukte keinen Halt und verunreinigen mit ihren mit Farbpigmenten das Haar.

Ein weiterer Duftstoff Lyral (Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyd) ist seit 2021 in Kosmetika verboten. Letztlich Borat, das seit 2019 in Kosmetika verboten ist. Es bindet zwar Fett, kann aber Borsäure freisetzen, die für die Fortpflanzung schädlich ist. Sind die oben genannten Substanzen nicht enthalten, ist das Trockenshampoo absolut unschädlich. Es ist bewusst sowohl zur Auffrischung der Haare, als auch zur Pflege entwickelt worden. Ein qualitativ gutes Trockenshampoo, richtig angewendet, sorgt für den Frische-Kick, aber ohne weiße Rückstände und versorgt zusätzlich Kopfhaut und Haar mit wichtigen Pflegestoffen. Das Haar sieht nach dem Ausbürsten frisch gewaschen aus und hat Volumen ohne Stärkerückstände.

9. Kann man Trockenshampoo selber machen?

Bild: Shutterstock / iva

Man kann bei Kosmetikprodukten vieles selber machen. Dabei ist beim Trockenshampoo die Liste lang: Von Reisstärke über Babypuder, Natron und Naturerde bis zu Kakaopulver wird vieles empfohlen. Weil deine Haare und deine Kopfhaut empfindlich sind, solltest du die Finger davon lassen. Es gibt viele Artikel über DIY-Lösungen, um das Haar ohne Wasser zu waschen. Selbstgemischte Trockenshampoos scheinen dein Haar kurzfristig frisch wirken zu lassen. In der Regel geht das Experiment schnell nach hinten los. Das Gemisch kann Allergene enthalten, verstopft die Poren, das Haar wird schnell wieder fettig und Haarausfall kann die Folge sein.

Eine Ausnahme ist vielleicht etwas aus den 80ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: In der guten alten WDR Hobbytheksendung wurde viel Kosmetik selbstgemacht und besonders auf die Verträglichkeit, die Pflegewirksamkeit der Produkte sowie die Müllvermeidung geachtet. Das Hobbythek-Trockenshampoo beinhaltete nur Reisstärke (20 g) und Kieselsäure (1 g = 5 ml). Wenn man wollte, konnte man drei Tropfen Parfüm Öl mit etwas Reisstärke im Mörser mischen und dann den Rest langsam zugeben. In einer Dose mit Streuaufsatz war das Shampoo fertig zur Verwendung. Die pflegenden Bestandteile fehlen hier noch, dazu waren weitere Stoffe erforderlich, die auch bei Lotion und Hautpflegecremes Verwendung fanden.

10. Fazit

Bild: Shutterstock / triocean

Die im Handel erhältlichen guten Trockenshampoos sind bei richtiger Anwendung unschädlich. Sie lassen sich im Test der Stiftung Warentest finden. Die Alternative heißt: Haare waschen. Zwischen zwei Wäschen kannst du ein Trockenshampoo nutzen. Reste lassen sich nie ganz ausbürsten und können die Kopfhaut auf Dauer reizen.

Interessant: Wussten Sie, dass die meisten Vulkanausbrüche unter Wasser stattfinden?

Etwa 75% der Vulkanausbrüche auf der Erde finden unter Wasser statt, hauptsächlich entlang der Mittelozeanischen Rücken, wo tektonische Platten auseinanderdriften. Diese Unterwasservulkane sind schwer zu beobachten, aber sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung neuer ozeanischer Kruste und der Freisetzung von mineralreichen Lösungen, die einzigartige Ökosysteme unterstützen.