11 fatale Fehlentscheidungen in der Filmwelt

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Film: All the Right Moves

Jeder Schauspieler wird für Rollen in Filmen angeworben oder bewirbt sich eigenständig oder durch einen Manager auf eine bevorstehende Filmbesetzung. Danach gibt es Vorsprechen oder Probe-Drehs oder Ähnliches, damit der Regisseur herausfinden kann, ob seine Wahl für die Besetzung passend ist. Für den sich vorstellenden Schauspieler gilt dabei, für sich festzustellen, ob er sich mit der Rolle identifizieren kann.

Manche Schauspieler haben sich dabei schon unsterblich in Charaktere oder Geschichten aus Drehbüchern und Filmen verliebt, die sich später als komplettes Desaster herausstellten. Viele hätten sich dabei gewünscht, statt dieser eine ehrwürdigere Rolle angenommen zu haben. 11 dieser Fehlgriffe zeigen wir im folgenden Artikel.

1. Michael Madsen – „Wyatt Earp“ statt „Pulp Fiction“

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Film: Wyatt Earp

Michael Madsen, bekannt aus Filmen wie „Reservoir Dogs“ oder „The Hateful Eight“ und weiteren Kinohits von Quentin Tarantino. Das hatte seinen Grund, denn der Regisseur besetzt seine Filme gern mit denselben Schauspielern.

So wurde Madsen auch für eine der wohl berühmtesten von Tarantinos Hauptrollen „Vincent Vega“ im Film „Pulp Fiction“ angeworben. Hier übernahm jedoch John Travolta, da Madsen diese Chance für eine Nebenrolle in „Wyatt Earp“ ablehnte, einem Film über den gleichnamigen Revolverhelden, der leider nicht ganz so berühmt wurde. Tarantino war darüber sehr verärgert, sodass Madsen fast eine weitere Rolle in „Kill Bill: Volume I“ verspielte. Aber die beiden vertrugen sich und Madsen war wieder für Tarantino zu sehen.

2. Jean Reno – „Godzilla“ statt „Matrix“

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Film: Godzilla

Die französische Berühmtheit Jean Reno, bekannt aus top Filmen wie „Léon – der Profi“ oder die „Purpurnen Flüsse“, nahm Ende der 90er-Jahre leider eine weniger ruhmreiche Rolle als französischer Geheimagent im Film „Godzilla“ an. Der Science-Fiction Film um die japanische Riesenechse wurde von Kritikern förmlich zerrissen und spielte demnach auch keine Massen in die Kinos ein.

Jedoch lehnte Reno für diese fatale Rolle seinen Auftritt als Agent Smith in Wachowskis Film „Matrix“ ab. Seine Ablehnung war ursprünglich darin begründet, dass er für den Film nicht nach Australien übersiedeln wollte. Ob er wohl abgelehnt hätte, wenn er da schon gewusst hätte, dass „Matrix“ einer der meist gefeierten Science-Fiction Psychothriller wird?

3. David Schwimmer – „Der Zufallslover“ statt „Men in Black“

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Film: The Pallbearer

Dieser Mann erlangte wohl weltweite Bekanntheit durch seine Rolle als Ross in der Serie „Friends“. Als die Serie Mitte der Neunziger endete, langte David Schwimmer nach mehr Aufmerksamkeit und nahm einige weitere Filmrollen an. Jedoch traf er dabei leider nicht nur wirklich gute Entscheidungen.

Für seine Rolle in dem Film „Der Zufallslover“ wurde Schwimmer sogar mit einer Goldenen Himbeere als schlechtester neuer Star im Filmgeschäft ausgezeichnet. Dass er dafür die etwas vielversprechendere Rolle als Agent J in „Men in Black“ ablehnte, wird er wohl auch noch heute bereuen. Denn vergleichsweise schoss Will Smiths Karriere dadurch auf neue Höhepunkte, die bis heute noch deutlich spürbar sind.

4. Will Smith – „Wild Wild West“ statt „Matrix“

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Film: Wild Wild West

Aber auch ein Will Smith machte Fehler in seiner Karriere und tatsächlich dieselben wie andere hier auch, die den Erfolg „Matrix“ unterschätzt haben.

Will Smith verdiente sich bis Ende der 90er-Jahre eine goldene Nase durch einige umsatzstarke Kinoerfolge. So wollte ihn auch Wachowski für seinen Kinohit „Matrix“ für die Hauptrolle des Neo.

Smith lehnte jedoch ab, da es ihm zu viele Spezialeffekte gab, die ihn verunsicherten. Stattdessen entschied er sich für seine Hauptrolle in „Wild Wild West“ und überließ Keanu Reeves das Feld. Schade nur, dass die Western-Action-Komödie Smith diesmal leider keine goldene Nase, sondern eine Goldene Himbeere für das schlechteste Filmpaar und das schlechteste Titellied noch dazu bescherte.

5. Leonardo DiCaprio – „The Beach“ statt „American Psycho“

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Film: The Beach

Leonardo DiCaprio, eine Legende der Leinwand, national und international durch unzählige Erfolge seit Jahrzehnten bekannt und berühmt, jedoch lange ungekürt. Vielleicht zu Unrecht, vielleicht aber auch nicht ganz unberechtigt.

Denn DiCaprio lehnte die Rolle des psychisch gestörten Serienmörders Patrick Bateman im Film „American Psycho“ ab, obwohl das Lionsgate Studio ihm dafür unfassbare 20 Million Dollar bot und die Regisseurin Mary Harron für ihn absägte.

Nach langem Hin und Her lehnte Leo doch ab, Harron kehrte zurück und setzte sich für Ihre Wahlbesetzung mit Christian Bale in der Hauptrolle durch und landete damit einen Kult Hit der Filmgeschichte, wohingegen sich an „The Beach“ leider nur wenige erinnern.

6. Will Smith – „After Earth“ statt „Django Unchained“

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Film: After

Und wieder zurück zu Will Smith. Ein großer Mann mit großer Karriere. Da kommt eine Fehlentscheidung nicht selten allein. Die Frage ist nur, ob man eine Entscheidung wie diese wirklich als Fehler bezeichnen sollte.

Den „Fehler“, von dem hier die Rede ist, ist der eine Rolle in einem Film von Quentin Tarantino abzulehnen. In dem speziellen Fall ging es um „Django Unchained“.

Warum sollte man diese Rolle verweigern? Gerüchten zu Folge hat Smith abgelehnt, weil Django am Ende den Bösewicht nicht besiegt und er kein Teil einer rachsüchtigen Darstellung sein wollte. Ihm seien Liebe und Familie wichtiger und er entschied sich für „After Earth“ zusammen mit seinem Sohn Jaden.

7. Julia Roberts – „Valentinstag“ statt „Blind Side“

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Film: Valentinstag

Nun zu einer weiblichen Ikone auf den Kinoleinwänden dieser Welt. Julia Roberts. Mit ihrem breiten Lächeln eroberte sie die Herzen der Zuschauer in Liebeskomödien wie „Pretty Woman“, „Notting Hill“ oder als „Erin Brokovich“ im gleichnamigen Drama, wofür sie einen Oscar gewann.

Sie gehörte zeitweise zu den best bezahlten Hollywoodschauspielerinnen. Eine der weniger namhaften Rollen hatte sie im Film „Valentinstag“ inne, zumindest im Vergleich zu den Koryphäen, als welche sie früher vor der Kamera stand.

Traurig nur, dass sie dafür die Oscar prämierte Hauptrolle der Leigh Anne Tuohy aus dem Film „Blind Side – Die große Chance“ ablehnte und Sandra Bullock – verdienterweise – das Footballfeld und die Bühne überließ.

8. Hugh Jackman – „X-Men 2“ statt „James Bond“

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Film: X-Men 2

Hugh Jackman, ausgezeichnet zum „Sexiest Man Alive“ 2008, hätte er sich auch ziemlich gut als einer der „Sexiest Gentlemen Alive“ in der Rolle des James Bond gemacht. Vor allem als er für die Rolle des 007 in „Casino Royale“ angefragt wurde, sollte man denken, das passt wie angegossen. Aber Jackman lehnte ab. Wohl zu seinem eigenen Bedauern.

Er war zu der Zeit noch unter Vertrag für die Fortsetzungen der „X-Men“- Reihe, in der er seither als Wolverine zu sehen ist. Er gab zu, wäre er frei gewesen und hätte Daniel Craig nicht auch die bisherigen Folgeaufträge bekommen, wäre er sofort in einen Anzug und den Aston Martin gesprungen.

9. Katie Holmes – „Mad Money“ statt „The Dark Knight“

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Film: Mad Money

Es gab einige Verfilmungen des Superhelden Comics Batman aus der DC-Reihe. Jedoch war bisher keine so erfolgreich wie die von Christopher Nolan produzierte Reihe mit Christian Bale in der Rolle des dunklen Ritters.

Im ersten Teil „Batman Begins“ war Katie Holmes noch an Batmans Seite als Rachel Dawes zu sehen. Im zweiten und dritten Teil übernahm dann Maggie Gyllenhall unerwartet, aber überraschend gut die Rolle und landete mit „The Dark Knight“ und „The Dark Knight Rises“ einen Hit als Teil der wohl erfolgreichsten Filme dieser Zeit.

Holmes sagte ab, weil sie zu der Zeit in den Dreharbeiten des Filmflops „Mad Money“ steckte und bereut dies wohl bis heute.

10. Mel Gibson – „Was Frauen Wollen“ statt „Gladiator“

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Film: Was Frauen wollen

Er zählt wohl zu den bekanntesten Actionhelden der ersten Stunde, als draufgängerischer Polizist oder Gangster in „Lethal Weapon“ oder „Ein Vogel auf dem Drahtseil“. Aber auch durch historische Dramen wie „Braveheart“ und als Unabhängigkeitskämpfer in „Der Patriot“, wurde er berühmt.

Eine weitere epische Rolle wurde ihm mit der Hauptrolle des Historienfilms „Gladiator“ nahegelegt. Gibson lehnte jedoch ab, da er sich für „zu alt für solche Actionfilme“ bezeichnete und eher etwas Lockeres wollte. Das Projekt „Was Frauen wollen“ kam ihm somit sehr gelegen.

Russel Crowe hingegen kam Gibsons Entscheidung sehr gelegen, sodass er den „Gladiator“ Maximus übernahm und wurde dafür sogar mit einem Oscar als bester Schauspieler ausgezeichnet.

11. Marilyn Monroe – „The Misfits“ statt „Breakfast at Tiffany’s“

Bild: Imago / Cinema Publishers Collection
Film: The Misfits

Was wäre die Filmwelt ohne Größen wie Marilyn Monroe. Aber auch Idole wie sie machen Fehler, manchmal nur nicht eigenständig.

Als Romanautor Truman Capote die Besetzung des bekannten Filmklassikers „Breakfast at Tiffany’s“ suchte, kam für ihn nur Marilyn Monroe als Hauptrolle infrage. Jedoch widersetzte sich deren Manager, da er das exzessive Leben der Hauptfigur Holly Golighty als nicht angemessen erachtete.

Stattdessen wirkte Monroe im Film „The Misfits“, einer Produktion ihres Mannes Arthur Miller und zugleich ihrem letzten Film mit. Dieser Film wie auch die gesamten Dreharbeiten entpuppten sich als vollkommenes Desaster, führten zum Ende der Ehe von Monroe und Miller und ebnete gleichzeitig Audrey Hepburn den Weg als Stilikone.