1. „Rotkäppchen“

„Rotkäppchen“ ist eines der ersten Märchen, das vielen von uns in der Kindheit erzählt wird. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es einige Filminhalte, die damals sicherlich für Einschüchterung sorgten. Schließlich wird ein kleines Mädchen mutterseelenallein in den Wald geschickt, um ihre Großmutter zu besuchen, nur um dort auf einen ungeahnten Feind zu treffen: den bösen Wolf.
Die Szene, in der der Wolf die Großmutter verschlingt, ist für viele junge Zuschauer sicher nicht einfach zu verdauen. „Rotkäppchen“ zeigt deutlich, dass man bei dieser Geschichte Nerven wie Drahtseile haben muss, um den dramatischen Wendungen standzuhalten! Diese düsteren Elemente wurden später oft entschärft, doch sie bleiben ein prägender Teil des Märchens.
2. „Schneewittchen“

Auch „Schneewittchen“ hat uns damals das Fürchten gelehrt. Die böse Stiefmutter des jungen Mädchens ist so sehr von ihrer eigenen Schönheit besessen, dass sie einen Jäger beauftragt, das schöne Kind zu töten. Doch die Geschichte nimmt ihren grausamen Lauf weiter, als die Stiefmutter immer wieder versucht, die schwarzhaarige Schönheit aus der Welt zu schaffen.
Jede ihrer teuflischen Versuche misslingen, doch als Kinder konnten wir kaum fassen, wie grausam eine Märchen-Erzählung sein kann. Die dunklen Wendungen und die unbarmherzige Stiefmutter machten „Schneewittchen“ zu einem Märchen, das uns nicht nur in Angst versetzte, sondern uns auch mit den dunklen Seiten der Welt konfrontierte. Diese düsteren Momente hinterließen einen bleibenden Eindruck, der sich in unserem Bild von Märchen festsetzte.